Wen werden die Fotos mehr antörnen? Robert Habecks Groupies unter Spiegel-Redakteurinnen und -Leserinnen? Oder ihn selbst? Es ist ja bekannt, dass der grüne Vizekanzler vor Eitelkeit nicht unbedingt gefeit ist.

So wie ihn der Fotograf getroffen hat, sieht er sich vermutlich selbst: ernst, doch nicht streng. Seriös, doch mit einem Hauch von Bohème (Dreitagebart). Empathisch (der Blick), doch auch hart (Kinn und Lippen). Agenturen würden sich die Finger nach so einem Model ablecken. Mit ihm lässt sich fast alles verkaufen.

Auch die Politik der Grünen, so die Hoffnung, die die Partei auf ihren George Clooney setzt. Denn mehr als ihn und sein Gesicht haben sie auch nicht, wie der jüngste Spiegel-Titel über ihren Kanzlerkandidaten zeigt.

Das ausführliche Interview quillt über von Gemeinplätzen, leeren Worthülsen, bunten Seifenblasen. Ein einziges denkwürdiges Zitat gibt es: «Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!» Wie er den Tech-Milliardär stoppen will, verrät Habeck freilich auch nicht.

Die Huldigung des Robert Habeck belegt nur, was bekannt ist: Journalisten ticken grün, unverdrossen und unbeeindruckt von der politischen Realität.

Aber vielleicht sind wir zu voreilig. Vielleicht folgen noch Titel über die drei anderen Kanzlerkandidaten. Zeit genug bis zur Wahl wäre ja noch.