Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag wird Deutschland ein bisschen mehr zu einer selbst kriegsführenden Partei in der Ukraine.
Jetzt wieder.

Denn jetzt hat Polen die Entscheidung getroffen, vierzehn Leopard-Kampfpanzer deutscher Bauart der Ukraine überlassen zu wollen. Deutschland soll dem zustimmen, fordern die Polen, und Selenskyj bedankt sich schon mal.

Hierzulande populäre Politiker, wie der ehemals friedfertige und nun kriegerische Grüne Anton Hofreiter, fordern die Bundesregierung auf, endlich zu liefern. Scholz zögert.

Man muss dazu wissen: Der Leopard ist eine Kampfmaschine. Das Märchen von einer reinen Verteidigungswaffe ist beim besten Willen nicht zu halten.
Das Bundes-Verteidigungsministerium selbst liess kürzlich in seinem Format «#nachgefragt» den obersten Panzer-Lehrer zu Worte kommen. Die Panzertruppen charakterisiere «hohe Dynamik, hohe Mobilität», sagt Brigadegeneral Björn Schulz, Kommandeur der Panzertruppenschule der Bundeswehr.

Der Leopard punkte mit seiner überlegenen 120-Millimeter-Kanone. Stosskraft, Durchsetzungs-Fähigkeit durch Feuerkraft und gleichzeitig Schutz seien das Wesen des Einsatzes. «Es ist unvorstellbar, wenn wir über Krieg in Europa reden, dass wir uns im Krieg heraushalten können aus dem urbanen Raum. Es gibt überall in Europa Gehöfte, Industriegebiete, Dörfer, kleine Ortschaften, Megastädte. Die Kriege werden im Regelfall dort entschieden. (…) Ich brauche Brücken, ich brauche bestimmte Strassen. Das kann ich einfach nicht aussen vorlassen. Also muss ich dort auch den Krieg hin tragen unter maximalem Schutz der Zivilbevölkerung.»

Es kommt der Tag, an dem sich die Deutschen von der Illusion verabschieden können, keine Kriegs-Partei zu sein.

Selenskyj sehnt ihn herbei. Scholz will es nicht wahrhaben. Und Putin wartet darauf.