Deutschland ist auf Sparkurs. Quer durch den Bundeshaushalt gilt seit Montag eine Ausgabensperre. Ausgelöst wurde diese durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

Dieses hatte Kredite von 60 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 für ungültig erklärt. Gesprochen worden waren sie, um die Corona-Krise zu bewältigen. Danach wollte sie die Regierung für anderes ausgeben, beispielsweise den Kampf gegen den Klimawandel.

Dieses Finanzloch hat nun die seit 2011 geltende Schuldenbremse in Gang gesetzt. Sie besagt, dass der Staatshaushalt ohne Kredite ausgeglichen sein muss, um eine Überschuldung zu verhindern.

Das bedeutet: Die Regierungskoalition darf faktisch kein Geld mehr ausgeben. Entsprechend sind diverse grosse Projekte blockiert.

Die Haushaltssperre hindert Deutschland aber nicht daran, weiter Geld auszugeben. Die Regierung hat der Ukraine soeben zusätzliche Militärhilfe im Umfang von 1,3 Milliarden Euro zugesichert.

Laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius soll das neue Paket unter anderem Luftabwehrsysteme und Artilleriemunition enthalten.

Dabei ist die gesetzliche Regelung klar: Geld darf nur «in besonderen Einzelfällen» freigegeben werden. Die Regierung kann bereits bestehende Verpflichtungen weiter erfüllen, darf aber keine neuen eingehen.

Die grosszügige Geste gegenüber der Ukraine lässt deshalb die Frage aufkommen, wie ernst Deutschland es mit seiner Schuldenbremse meint.