Die Welt der Corona-Betroffenen ist in Auffuhr. Mal wieder.

Grund ist diesmal die Antwort der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und deren Chefin Emer Cooke auf eine Anfrage von EU-Parlamentariern. Sie wollten dieses und jenes zur Covid-19-Impfkampagne wissen und erhielten unter anderem einen aufschlussreichen Satz zurück: «Sie haben in der Tat recht, wenn Sie darauf hinweisen, dass Covid-19-Impfstoffe nicht dazu zugelassen worden sind, die Übertragung von einer Person auf eine andere zu verhindern. (…) Die EMA wird weiterhin transparent über die zugelassenen Verwendungen von Covid-19-Impfstoffen sein und Bereiche identifizieren, in denen wir Missverständnisse angehen müssen.»

Es war also, so wird deutlich, ein Missverständnis, anzunehmen, dass die Impfung vor Ansteckung schützt. Das ist ja ein Ding. Oder?

Wer vor zwei Jahren nicht auf das geachtet hat, was wirkliche oder selbsternannte Epidemiologen sagten, wer nicht auf die zahllosen beschwichtigenden oder alarmierenden Politikeraussagen hörte, sondern sich schlicht daran orientierte, was die Medikamentenentwickler der Pharmafirmen als belegt präsentierten – für den ist das keine neue Erkenntnis.

Die Impfung half und hilft vor schweren Verläufen der Krankheit. Mehr nicht. Daraus liess sich natürlich niemals eine Impfpflicht ableiten, die dann ja auch nicht gekommen ist. Das Ungeimpfte von allerhand Veranstaltungen und Vergnügen ausgeschlossen wurden, erweist sich inzwischen als hysterische Überreaktion. Hier hat das «Missverständnis» zu schweren Verwerfungen geführt.

War die Impfkampagne also Quatsch und hat den Menschen mehr geschadet als genutzt? Hat der Bund, der dafür allein bis Ende 2021 rund sieben Milliarden Euro hingelegt hat, das Geld in den Sand gesetzt? Nein.

Die Impfung hat gemeinsam mit Hygieneregeln und der natürlichen Mutation des Virus ins Harmlosere dazu beigetragen, dass aus der Epidemie eine Krankheit geworden ist, mit der wir inzwischen entspannter umgehen. Schon dafür lohnt sich das Impfen.