Vor und nach der Wahl wurde der frischgebackene argentinische Präsident von den Mainstream-Medien mit allerlei liebevollen Etiketten versehen: Er sei ein «Rechtspopulist», ein «Anarchokapitalist», ein «extrem Rechter». Vorgestellt wurde er praktisch ausschliesslich in unvorteilhaftem Licht.

Wo man vielleicht noch mitgehen kann, ist die Beschreibung als «Populist», wenn man darunter ein volksnahes Auftreten versteht. Tatsächlich hat er sich im Wahlkampf in auffälligen Posen gezeigt: Bekannt sind etwa seine Auftritte mit Motorsäge, mit denen er seine Absicht symbolisierte, den völlig aufgeblähten und korrupten Staatsapparat, der für das wirtschaftliche Desaster in Argentinien verantwortlich ist, zurückzustutzen.

Auch wenn diese Bilder etwas Irritierendes an sich haben, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter Milei ein blitzgescheiter Ökonom in der Tradition der Österreichischen Schule steckt. Diese ist alles andere als «rechtsextrem», sondern vielmehr liberal. Doch im linksextrem-etatistischen Meinungsklima von heute wird jeder, der die antikapitalistische Ideologie nicht mitträgt, in die «extrem rechte» Ecke gestellt, was im Fall von Milei nicht nur lächerlic