Die grüne Genfer Ständerätin Lisa Mazzone versucht in einem Interview, die Schuld am Umfragetief der Grünen anderen in die Schuhe zu schieben. «Die SVP schiesst scharf gegen uns», beklagte sie sich gegenüber der Zeitung Blick. Als ob diese Partei mit ihrer Kritik an der politischen Konkurrenz links-grüne Wähler destabilisieren könnte.

Die Formschwäche der Grünen hat ganz andere Ursachen – zum Beispiel ihren Präsidenten Balthasar Glättli. Anders als bei dessen Vorgängerin und everybody’s Darling Regula Rytz haftet an Glättli der Geruch eines Predigers, eines Moralisten. Unter ihrem Zürcher Vorbeter reden die Grünen zwar viel über den Klimawandel, der im Sorgenbarometer der Schweizer ganz oben rangiert. Tatsächlich geht es ihnen aber vor allem um die Umverteilung von in der Wirtschaft erarbeiteten Geldern zur Finanzierung der eigenen Moralvorstellung.

Sie predigen gewissermassen die Personenfreizügigkeit mit der ganzen Welt, sie wollen den Schweizern das Autofahren austreiben, sie wollen uns vorschreiben was wir essen und wie wir leben sollen. Den Grünen unter Glättli fehlt es einfach an gesundem Menschenverstand, das ist das Problem.