In Deutschland ist in dieser Woche das Szenario eingetreten, vor dem alle Kritiker der Energiewende gewarnt haben: Der Wind bläst nicht, die Sonne scheint nicht, die Tage sind besonders kurz. Mehr als 30.000 Windräder und knapp vier Millionen Solarpanel liefern nur einen Bruchteil des benötigten Stroms. Energieversorger nennen eine solche Phase Dunkelflaute.

Die Folge: Um das Netz vor dem Kollaps zu bewahren, laufen alle fossilen Kraftwerke auf Hochtouren: Steinkohle, Braunkohle, Gas und selbst Öl wird verfeuert, was die Öfen hergeben. Da das alles viel zu wenig ist, pumpt Deutschland die Nachbarländer um Strom an. Insbesondere Frankreich liefert Riesenmengen aus konventionellen Kraftwerken und Atommeilern.

Das alles treibt zwei Werte auf ein Rekordniveau: Die CO2-Emmissionen und den Strompreis.

Daten in Echtzeit, die die staatlich geförderte Plattform Agora Energiewende bereitstellt, zeigen zum Beispiel: Am Donnerstagmorgen um 8 Uhr lag die importierte Menge Strom abzüglich dem, was aus Deutschland verschickt wurde, bei einem Spitzenwert von 17 Gigawatt die Stunde, der Strompreis bewegte sich zur gleichen Zeit bei 660 Euro pro Megawattstunde.

Am Abend stieg er dann auf den höchsten jemals gemessenen Wert: 936 Euro pro Megawattstunde. Zum Vergleich: Am Montag, als der Wind noch etwas spürbarer geblasen hatte, lag der Stromimport um die gleiche Zeit am Morgen bei 1,7 Gigawatt und der Preis für die Megawattstunde bei rund 130 Euro. Die Misere führt jetzt dazu, dass die ersten Grossabnehmer die Grätsche machten. Ein Stahlwerk im ostdeuten Riesa wurde abgeschaltet, um seine Verluste zu begrenzen. Der Betreiber konnte sich die Stromrechnung nicht mehr leisten.

Der Grund für die alarmierende Situation: Im Zuge der Energiewende hat die Bundesregierung sämtliche Atommeiler und zahlreiche Kohlekraftwerke vom Netz genommen. Doch Atom, Gas, Öl und Kohle besorgen die sogenannte Grundlast, die nötig ist, wenn die Erneuerbaren nicht liefern können. Zwar hat Deutschland in diesem Jahr so viel Strom wie nie aus Wind und Sonne produzieren können, aber an den dunklen, windstillen Tagen kommt es wie jetzt zu dramatischen Engpässen.

Das Ganze ist vor allem das Werk des grünen Klimaministers Robert Habeck. Auch als Wirtschaftsminister hat Robert Habeck versagt: Deutschland steht im Vergleich mit allen Industrieländern beim Wachstum an letzter Stelle. Das hat es noch nie gegeben, die Rezession hält sich hartnäckig. «Ich bewerbe mich für die Menschen in Deutschland», hatte Habeck vor einem Monat erklärt, als er seine Kanzlerkandidatur bekanntgab. Es muss der Teil der Menschen in Deutschland sein, der blind, taub und stumm ist, den Habeck da anspricht.