Es gibt ein Märchen, das uns hartnäckig seit Jahren aufgetischt wird, wenn die Rede ist von der Massenzuwanderung aus EU-/Efta-Staaten und Drittländern. Die Schweiz sei auf eine qualitative Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland angewiesen, heisst es dann sofort.

Eine strikte Plafonierung der Bevölkerung bei zehn Millionen – wie es die Nachhaltigkeits-Initiative der SVP verlangt – sei der falsche Weg. Das ist der Kanon des linksliberalen Mainstreams. Wer davon abweicht, wird ignoriert und totgeschwiegen.

Das mussten leider auch die Autoren einer neuen Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik der Universität Luzern erfahren, welche die von den Amtsträgern und Medien hochgepriesene Personenfreizügigkeit kritisch beleuchtet und analysiert hatten.

Die Resultate sind spektakulär: Die Studienverfasser kommen zum Schluss, dass die Zuwanderung immer noch mehr Zuwanderung benötige, weil der Konsum der Neuzuzüger die Nachfrage zusätzlich erhöhe. Die Personenfreizügigkeit habe den Fachkräftemangel folglich nicht beseitigen können, sondern diesen sogar verfestigt oder perpetuiert.

Es ist ein Jammer, wenn nicht gar ein Skandal, dass diese Untersuchung von den Medien kaum besprochen wurde. Liegt es daran, dass die Studie die Meinung der SVP bestätigt?

Es wäre langsam an der Zeit, sich von ein paar Lebenslügen zu verabschieden und damit aufzuhören, den freien Personenverkehr mit der EU bloss durch die rosarote Brille zu betrachten.