Es war der dritte Anlauf. Amerikaner und Ukrainer hatten sich in zähem Ringen auf den Inhalt des Mineralien-Abkommens geeinigt. Jetzt sollte der Deal – und damit die Ouvertüre zu einem Waffenstillstand – unterzeichnet werden.

Stattdessen entgleiste der Zug zum Frieden kurz vor Zwölf.

Auffällig war Selenskyjs aggressiv geladene Energie bei Treffen mit Donald Trump.

Warum fuhr er dem Präsidenten der USA, ohne deren Hilfe ukrainische Widerstand gegen Russland innert Tagen implodiert wäre, vor der Weltpresse derart unflätig ins Wort?

Eine plausible Antwort liefert der Hinweis auf eine Unterredung Selenskyjs unmittelbar vor seinem Besuch im Weissen Haus.

Selenskyj traf sich mit Trump-feindlichen Demokraten, die ihm laut Senator Chris Murphy (D-Conn.) rieten, die Bedingungen des Mineraliengeschäfts abzulehnen.

«Ich habe gerade ein Treffen mit Präsident Selenskyj hier in Washington beendet. Er bestätigte, dass das ukrainische Volk ein Fake-Friedensabkommen nicht unterstützen wird, bei dem Putin alles bekommt, was er will, und es keine Sicherheitsvorkehrungen für die Ukraine gibt», schrieb Murphys Büro am Freitag um 11.15 Uhr auf X.

Er fügte ein Bild des Treffens zum Post, auf dem Selenskyj an einem Konferenztisch gegenüber Murphy sitzt.

Vierzig Minuten nach diesem Treffen wurde Selenskyj von Trump freundlich im Weissen Haus empfangen.

«Das Treffen mit den Demokraten widerspricht den wilden Behauptungen, Trump und Vizepräsident J.D. Vance hätten eine Falle gestellt. Vielmehr war es Selenskyj, der mit einem Hintergedanken kam», schreibt die New York Post.

«Dank Murphy wissen wir jetzt, dass er nicht die Absicht hatte, es am Freitag zu unterzeichnen.»

«Indem er auf die unverhohlen parteiischen Ratschläge der Demokraten hörte, anstatt sich offen mit dem derzeitigen Präsidenten auseinanderzusetzen, hat Selenskyj seine Landsleute verraten und lässt sie, zumindest vorläufig, ohne den militärischen und diplomatischen Schutz, den nur Amerika bieten kann.»