Holocaust Day ist einer der wichtigsten Tage im internationalen Gedenkkalender. Er vereint die Menschheit in der Erinnerung an das abscheulichste Verbrechen der Geschichte.

Trauer unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind.

Polen schon. Abermals hat Warschau den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz für kleinliche Rachegelüste missbraucht. Abermals wurden die Helden jenes Tages nicht eingeladen. Es waren Moskaus Truppen, die die Häftlinge befreiten.

Doch für Polen zählt das nicht. Russen waren immer Feinde, sind Feinde und werden es wohl bleiben. Dankbar nutzte man daher auch in diesem Jahr den Krieg in der Ukraine als Vorwand, um keine russischen Vertreter einzuladen.

Es hätte ja nicht Wladimir Putin sein müssen. Der wäre ohnehin nicht gekommen. Dafür sorgt der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes. Ebenso wie bei Israels Premier Benjamin Netanjahu, der als Vertreter der Opfer auch nicht kam.

Aber was hätte dagegen gesprochen, neben den überlebenden Häftlingen auch überlebende Soldaten einzuladen, die das Lager befreiten?

Nichts – ausser kleinlichem, hässlichem Nationalismus.