Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Betrugsverfahren gegen den ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt eingestellt. Das Verfahren beruhte auf einer Anzeige des Springer-Verlags, der Reichelt vorwarf, interne Dokumente widerrechtlich zurückbehalten zu haben, was dieser jedoch bestritt.

«Dieser Verdacht hat sich nach den Ermittlungen nicht bestätigt», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der FAZ.

Die Ermittler erklärten, Reichelt sei von seinem Ex-Arbeitgeber aufgefordert worden, bestimmte Dokumente nicht zu vernichten, da sie in einem Verfahren in den USA benötigt wurden. Dies widerlege die Anschuldigungen des Springer-Verlags.

Die Anzeige gegen Reichelt war im April eingereicht worden, kurz nachdem der Verleger der Berliner Zeitung, Holger Friedrich, behauptet hatte, Reichelt habe ihm Unterlagen des Springer-Vorstands zukommen lassen. Friedrich sagte aus, er habe die Dokumente gelöscht und den Vorfall dem Verlag gemeldet.