Bis vor einigen Jahren gab es sie noch, die berüchtigten Landser-Hefte. Schundromane, die Wehrmachtssoldaten verherrlichten. Die Titelseiten zierten martialische Bilder, die den Krieg als Abenteuer zeigten.
Follower der Europäischen Volkspartei auf X dürften sich daran erinnert gefühlt haben. Die bürgerlichen EU-Parteien posteten einen Panzer, dessen Kanone zackig zum Betrachter schwenkt. Davor ein Soldat in Kampfmontur.
Ukraine must be able to destroy Russian rocket launchers to prevent attacks on its cities rather than relying solely on intercepting rockets mid-air. #StandWithUkraine pic.twitter.com/W5PfkSZGVA
— EPP Group (@EPPGroup) November 2, 2024
«Erlaubt der Ukraine, russische Militärobjekte ins Ziel zu nehmen», prangt darunter blau auf gelb die Tageslosung.
Gefordert werden Langstreckenwaffen, die Ziele tief in Russland zerstören. Dazu gehören auch Ministerien mit Hunderten zivilen Mitarbeitern, wie es CDU-Mann Roderich Kiesewetter verlangte.
Auch er gehört zu einer jener Parteien, die sich unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges gründeten, um auf Grundlage christlicher Werte Frieden zu schaffen in Europa. Passé.
In den Landser-Romanen ging es meist gegen «den Iwan». Wie jetzt auch wieder bei der EVP. Der Kreis schliesst sich.
Wenn die Ukraine ständig um Erlaubnis fragen muss, ist es es ganz offensichtlich kein unabhängiger Staat. Die Ukraine sollte sich alles erlauben, sie ist es auch die hauptsächlich die Folgen zu tragen hat. Eine naheliegende Möglichkeit wäre mit dem ganzen Unsinn aufzuhören.
Wenn ich Politiker sehe mit den Erkennungsmerkmalen des Christentums und Werbung für Krieg dann möchte ich nur noch kotzen.
Auch Schreibtischtäter wurden noch nach Jahrzehnten verurteilt.