Nach der grossen Schlappe von FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter mit dem Credit-Suisse-Dossier im Parlament durfte sich ihr treuer Paladin und FDP-Präsident Thierry Burkart in der NZZ prominent ausweinen.
«SP, Grüne und SVP betreiben auf Kosten einer für unser Land ernsten Angelegenheit billigen Wahlkampf. Das ist absolut unverantwortlich», lamentierte er, noch immer frustriert darüber, dass die Mehrheit des Nationalrates den Verpflichtungs-Kredit zur Zwangsheirat von CS und UBS versenkte.
Das ist starker Tobak: Ausgerechnet Burkart will anderen Lektionen über richtiges Verhalten erteilen in Sachen Schadensminderung für unser Land.
Ja wer hat denn, kaum war der Ukraine-Krieg ausgebrochen, die Schweizer Neutralität zur Disposition gestellt?
Wer will sich der Nato annähern und verlangt indirekte Waffenlieferungen in die Ukraine?
War das nicht auch billiger Wahlkampf auf Kosten der Reputation der Schweiz als neutrales Land?
Aber eben – für ihn ist die Neutralität offensichtlich keine ernste Angelegenheit für die Schweiz.
In der Logik von Burkart darf man diese demnach zu Wahlpropagandazwecken und zur Selbstprofilierung bedenkenlos missbrauchen und beschädigen.
Heuchlerischer und scheinheiliger geht es kaum noch.