Schriftsteller müssten sich deutlicher als bisher gegen die Einführung von Gender-Sprachregeln positionieren, sagte Uwe Tellkamp am Dienstag in Neubrandenburg im Rahmen einer Lesung seines neuen Romans «Der Schlaf in den Uhren».
«Die Sprache ist wie eine tausendstimmige Orgel», so der Starautor. Aber das Gendern sei eine «Vergewaltigung von Sprache».
Sein Vergleich: Das sei, als nehme man einem Organisten zwei Register der Orgel weg, weil diese irgendwie kolonial belastet seien. Die Orgel klinge dann nicht mehr.
Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung lehne ebendies ab. Er könne nicht verstehen, warum sich Autoren noch nicht intensiver dagegen einsetzten, meinte Tellkamp.
Der sprachverfall beginnt nicht mit dem dämlichen genderismus, sondern mit der üblichen frasendrescherei allerorten. Die ganzen überflüssigen anglismen, der sprachlich „alternativlose“,„nachhaltige“ wahnsinn und natürlich auch die geschlechtsspezifischen * sind ausdruck der ablenkung von den wirklichen problemen, die wir haben, liebe leser*innen. Warum nicht auch leser*auszen? Dann kann sich ja auch ein 3. geschlecht angesprochen fühlen.
Ich bin da ganz auf der Linie von UT. Verstehen kann man es, denn die unvermeidliche Ausgrenzung droht. Auch die Masse der Deutschlehrer müßte da Stellung beziehen. Aber gerade sie können sich das aus bekannten Gründen nicht leisten....
Bravo, Uwe Tellkamp! Ein mutiger Mann in einem Meer von "Duckmäusen".