Der linksliberale Guardian schreibt natürlich von «rechtsextremen Krawallbrüdern», die derzeit in den britischen Städten für Aufruhr sorgen. Aber auch die konservative Daily Mail beschuldigte zuerst «rechte Aktivisten», die in den sozialen Medien Radau machten.

Erst nach und nach dämmerte der Redaktion, dass die Ursachen für die Rebellion tiefer sitzen: Sozial Abgehängte in den urbanen Gebieten wehren sich gegen die Einwanderung muslimischer Gemeinschaften aus Indien und Pakistan, die sich nicht integrieren lassen wollen. Sie profitieren zwar von den westlichen Freiheiten, halten aber an ihren autoritären Wertvorstellungen fest.

Dieser Widerspruch muss zu Konflikten führen, die sich in den lauen britischen Sommernächten auf der Strasse entladen. In Strassenschlachten zwischen den Empörten und Zuwanderern mit der tatkräftigen Unterstützung linker Aktivisten. Naheliegenderweise nutzen die Medien die Unrast für die entsprechenden Schuldzuweisungen.

Rechte Exponenten wie Nigel Farage sollen die Unruhen anheizen, als wären sie an der fehlenden Integration muslimischer Gemeinschaften schuldig. Der Guardian behauptet gar, die abgewählte konservative Regierung habe die Proteste verursacht, obwohl die Linke alle Migrations-Beschränkungen systematisch bekämpft hatte.

Auch die sozialen Medien werden rundum, besonders von der BBC, für die Rebellion verantwortlich gemacht. Sie mögen einen kurzfristigen Verstärkereffekt haben. Doch soziale Medien finden nur dort ein Echo, wo sie auf offene Ohren stossen. Und genau das trifft auf die Protestler zu, die sich gegenwärtig Luft verschaffen.