Da hat er sich aber in die Nesseln gesetzt, der Kanzler. Plaudert einfach Militärgeheimnisse aus. Der Vorwurf: «Geheimnisverrat».

Gut, dass die Briten die Todesstrafe für Hochverrat abgeschafft haben. Die regen sich am heftigsten über Olaf Scholz auf.

Er hatte erwähnt, dass britische Soldaten in der Ukraine aktiv sind. Hektisch wird nun relativiert. Ja, da gebe es welche. Aber die hülfen unter anderem beim Grenzschutz.

Grenzschutz? Kontrollieren sie an der Front die Pässe russischer Soldaten? Für wie dumm hält man das geneigte Publikum?

Wozu überhaupt die ganze Aufregung? Scholz bestätigte nur, was längst alle wissen.

Zuletzt hatte die New York Times berichtet, wie Briten und Amerikaner seit Jahren in der Ukraine beraten, ausbilden und ausrüsten. Wie sie helfen, Zielkoordinaten zu berechnen. Nur bei Morden des ukrainischen Geheimdienstes an russischen Zivilisten habe es Skrupel gegeben. Anfangs.

Auch den Russen war das lange bekannt; sie wiesen immer wieder darauf hin. Aber Russen sind, wie wir wissen, notorische Lügner.

So leicht kann man es sich mit Scholz nicht machen. Wer weiss, vielleicht bleibt er bei der Wahrheit. Warum plaudert er nicht aus, was er über den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines weiss?