Das war alles?
Gemessen daran, wie Politik und Medien vor dem Talk von Elon Musk und Alice Weidel hyperventilierten, konnte man meinen, dass mal wieder das Schicksal des Abendlandes auf dem Spiel stand. Mindestens.
Stand es nicht. Natürlich nicht. Aber das letztlich so wenig auf dem Spiel stand, enttäuschte dann doch massiv. Ganz sicher war es keine Wahlwerbung für die AfD. Streckenweise, wenn es zu langweilig wurde, eher das Gegenteil.
Da redeten zwei Leute, von denen der eine sich lieber selber reden hörte und die andere zuweilen Probleme hatte, klar auszudrücken, was sie sagen wollte.
Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass beide unvorbereitet in das Gespräch gingen. Sicher, das tut man auch nicht, wenn man am Kaffeetisch plaudert. Aber dieser Talk mit seiner potenziell globalen Öffentlichkeit war kein Kaffeeplausch. Da darf nichts dem Zufall überlassen werden.
Ein Beispiel. Mit ein bisschen Vorbereitung wären Weidels Hitler-Bemerkungen nicht so katastrophal daneben gegangen. «Hitler was a Communist guy»? Echt jetzt? Erstens war er kein Kommunist sondern ein Sozialist, was durchaus ein Unterschied ist, und zweitens nun wirklich kein «Kerl» oder «Kumpel», was guy auf Deutsch bedeutet.
Allein der Name seiner Partei hätte als stichhaltiges Argument ausgereicht: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Wie viele rote Wimpel muss man noch schwenken? Oder, um es auf Englisch zu sagen: The clue lies in the name.
Nationalsozialist war auch Stalin, der, anders als Weltrevolutionär Trotzki, den Sozialismus in einem Staat, einer Nation aufbauen wollte. Ein Nationalsozialist, und auch Rassist und Antisemit.
Ins Peinliche driftete der Talk gegen Ende ab, als den beiden die Themen ausgingen, aber keiner einen Weg fand, das Gespräch zu beenden.
Dass der Mainstream vor dem Gespräch so viel Wind machte, bewies nur, wie viel Angst er davor hatte. Tatsächlich war es eine grosse Chance für Weidel und die AfD. Jammerschade, dass sie vertan wurde.
Nicht zu vergessen die 150 Spione der EU die nur darauf warteten, dass da ein Fehler gemacht wurde! Ich denke, ohne diese Bluthunde wäre das Interview etwas "interessanter" gelaufen. Aber sie haben es gut gemeistert!!!!
Das sehe ich nicht so. Erstens lernte man Alice Weidel einmal von der menschlichen Seite her kennen (Ich hörte sie mehrmals herzlich lachen), zweitens waren ihre Meinung sich nicht mit Ja - Nickern umgeben zu wollen, sondern auch kritische Geister um sich geschart wissen, sehr erhellend und drittens die Erklärung von Musk, was er für bürokratische Hindernisse zu überwinden hatte um eine Fabrik eröffnen zu können der Lacher des Tages. Es war genau gut so, weil authentisch und geerdet.
Elon Musk ist kein guter Moderator, Podcasts machen Menschen wie Joe Rogan viel besser. Alice Weidel ist nicht so gut in Englisch, aber vermutlich viel besser als die anderen Kandidaten. Ich finde die Bemerkung über Hitler sehr schlagkräftig. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Nationalsozialismus und dem Kommunismus bzw. Sozialismus. Der outcome ist in beiden Fällen gleich: Armut, Gefangenschaft, und Berge von Toten. Es gibt auch keinen Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus.