Aussitzer, Falschspieler und Vergessliche sind es, die gerade in Deutschland eine verseuchte Debatte führen. Im Zentrum: Robert Habeck.

Es geht darum, dass von Journalisten mühsam erstrittene Akten belegen, dass der grüne Wirtschaftsminister am fachlichen Rat seines Ministeriums vorbei und die Informationen der Atommeiler-Betreiber ignorierend den endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen hat.

Habeck sitzt die Sache aus. Was er sagen müsste, wäre: «Der Atomausstieg gehört zur DNA der Grünen. Als oberster grüner Minister konnte ich meine Partei nicht ignorieren.» Damit würde er einräumen, dass er die Parteiräson über seine Verantwortung fürs Land und die Menschen gestellt habe, aber damit wäre er nicht der einzige Politiker.

Auch die ehemaligen Betreiber der Atommeiler spielen falsch, wenn sie jetzt behaupten, damals den Weiterbetrieb der Kraftwerke für machbar, ja sogar für wünschenswert erklärt zu haben. Wer sie vor zwei Jahren offiziell danach fragte, erhielt unisono die Antwort: Das Thema sei durch, der Ausstieg beschlossen. Keiner von ihnen hat, als es noch Zeit war, öffentlich für eine Verlängerung der Laufzeiten gekämpft.

Und die Opposition aus CDU und CSU, die Habecks Beratungsresistenz genüsslich vorführt, leidet selbst unter Gedächtnislücken: Sie war es, die den Atomausstieg einst beschlossen hat. Fast sämtliche Politiker aus ihren Reihen – auch heute amtierende wie etwa der bayerische Ministerpräsident Markus Söder – waren einst wortgewaltige Befürworter des Ausstiegs.

Fazit? Glaubt ihnen kein Wort.

Die Atomkraft-Debatte ist in Deutschland durch und durch politisch verseucht. Wer dagegen einen unverstellten Blick wagt, kann beobachten, dass inzwischen selbst in Europa wieder eine Mehrheit der Staaten die friedliche Nutzung der Atomkraft energisch vorantreibt. Sie haben gute Gründe dafür.