Wenn Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis aufzeigen will, dass die Beziehungen der Schweiz zur EU von zentraler Bedeutung sind, greift er zur Statistik. Der Tessiner verweist dann gerne auf die 60 Prozent Exportanteil der Schweiz in die EU. Das ist aber nicht unbedingt nur ein Segen. Denn es bedeutet, dass wir hier eine Art Klumpenrisiko haben.
Ein solches entsteht zum Beispiel in der Finanzwirtschaft, wenn ein Vermögensportfolio übermässig auf bestimmte Branchen, Länder oder auch Währungen ausgerichtet ist.
Genau dies macht die Schweiz bei ihrer Aussenhandelspolitik, sie fokussiert unverhältnismässig stark auf die EU. Schlimmer noch: Sie will sich jetzt auch institutionell diesem Technokraten-Klub ohne demokratische Legitimierung annähern. Wir sollen noch mehr Gesetze übernehmen, im Streitfall entscheidet der Europäische Gerichtshof.
Wir begeben uns damit in eine noch grössere Abhängigkeit und koppeln unser Schicksal an dasjenige von Brüssel.
Die EU ist kein harmloser Handelsverein. Sie versucht immer stärker, politisch in der Weltpolitik Fuss zu fassen, und plant die militärische Aufrüstung. Sie will eine 5000 Mann starke Eingreiftruppe auf die Beine stellen und mischt sich in Konflikte ein, wie man es in der Ukraine gerade gut beobachten kann.
Dass dabei nichts Gutes für die Schweiz herauskommt, haben wir gerade bei diesem Konflikt erlebt. Wir haben uns auf Druck der EU in diesen hineinziehen lassen und dabei zentrale Pfeiler unseres Erfolgsmodells wie die Neutralität beschädigt. Das ist schlecht für unser Land, denn die EU ist nicht die ganze Welt. Wir wollen aber mit allen Staaten Handel treiben. Das können wir jedoch nur, wenn wir auch in Zukunft zu unserem Erfolgsmodell Neutralität Sorge tragen.
Also Hände weg von noch mehr EU und stattdessen die Diversifikation vorantreiben.