Der Schlüssel zu einer gelungenen Integration ist die maximale Selbstverleugnung. Zumindest dachten sich das wohl die Verantwortlichen einer Hamburg Kindertagesstätte, die sich dazu entschlossen haben, in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum mehr in ihren Räumlichkeiten aufzustellen.

Bei der Einrichtung handelt es sich um die Kita «Mobi» im Stadtteil Lokstedt, der eher als bürgerlich gilt. In einem Rundschreiben an die Eltern heisst es: «Wir haben uns im Team dagegen entschieden, da wir kein Kind und seinen Glauben ausschliessen wollen.» Der Kita-Leitung geht es also tatsächlich um kulturelle Rücksichtnahme in Form des Verzichts auf christliche Traditionen.

Für die Kinder dürfte es, unabhängig von religiösen Weltanschauungen, ein Verlust sein. Bis jetzt hatte man den Baum jedes Jahr zusammen geschmückt. Auch Eltern hätten sich in der Vergangenheit daran beteiligt. Dass solche Momente auch Gelegenheiten der Begegnung und kulturellen Annäherung sein können, scheint der Kita-Leitung vor lauter politisch korrektem Übereifer nicht in den Sinn gekommen zu sein.

Und genau hier liegt das Problem: Offenbar hat sich niemand an dem Weihnachtsbaum gestört oder gar davon «in seinem Glauben» ausgeschlossen gefühlt. Was hier vielmehr zu greifen scheint, ist der vorauseilende Gehorsam von Verantwortlichen, die es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht haben, jeden integrativen und identitätsstiftenden Wert für ihre Schützlinge zu vernichten.

Aber wie soll Integration funktionieren, wenn man als Zuwanderer gar nicht mehr weiss, worin man sich eigentlich integrieren soll?

Die 3 Top-Kommentare zu "Hamburger Kita schafft den Weihnachtsbaum ab. Begründung: Man will keinen aufgrund seines Glaubens ausschliessen"
  • pstnc

    Ja dann sollte man auch das ‚Weihnachtsgeld‘ streichen, man möchte ja anderen Kulturen nicht zu nahe treten, dann bitte konsequent in alle Richtungen. Und wieder geht ein Stück christliche Kultur kaputt, schade

  • beatz

    Dieses Tun macht mich zuerst wütend dann traurig.

  • Catilina

    Cicero hâtte es nicht treffender formulieren können! Danke Frau Schunke!