Früher lag er vage in der Luft, dann wurde er konkreter, jetzt ist er unausweichlich: Krieg gegen Russland. Der Historiker Söncke Neitzel hat gar ein Datum: Dies sei unser letzter Friedenssommer.

Wie konnte ein Albtraum zur Selbstverständlichkeit werden?

Tröpfchen für Tröpfchen. Langsam wurde das Lügengift verabreicht. Tippten sich vor drei Jahren Europäer an die Stirn, wenn man ihnen den Russen vor der Haustür prophezeite, sehen sie dies heute als real an.

Dabei hat sich nichts verändert. Russland will eine neutrale Ukraine. Russland will eigene Sicherheit. Es will nicht Polen angreifen, das Baltikum erobern, «unsere» Freiheit zerstören.

Warum auch? Aus Daffke? Aus gekränktem Stolz?

Kriege verfolgen Ziele. Was will Moskau in Europa? Rohstoffe? Hat man selber. Fachkräfte, die für Russland schuften? Die lockt man mit Geld. Eine Sklavenkolonie Europa? Macht mal halblang.

Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor, heisst es. Aber nach Frieden hört sich die westliche Rhetorik nicht an.

Wer legt hier eigentlich die Saat für einen Krieg? Und warum?