Es ist ein Gemeinplatz, aber trotzdem richtig: Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit.
Gelogen wird auf allen Seiten, auch wenn Politik und Medien bei uns den Eindruck erwecken, dass im Ukraine-Krieg Russland ein Lügen-Monopol hat.
Diese Lüge wurde nun erschüttert – von der Ukraine. Die in der Kiewer Rada für Menschenrechte zuständige Kommissarin Ljudmila Denissowa hat zugegeben, Massen-Vergewaltigungen durch russische Soldaten erfunden zu haben. Sie habe Sympathien für die Ukraine gewinnen wollen – mit Erfolg.
Die ukrainischen Parlamentarier verdienen Hochachtung, dass sie Frau Denissowa nun fast einstimmig ihres Amtes enthoben. Die Vorstellung, dass die russische Duma einen Lügner derart abstraft, ist undenkbar.
Was uns zu Marie-Agnes Strack-Zimmermann bringt: Die FDP-Sirene hat die Vergewaltigungs-Vorwürfe ebenso übernommen wie unbelegte Berichte über Massen-Deportationen von Ukrainern nach Russland und andere Tataren-Meldungen.
Nun wird nicht zum Lügner, wer Lügen wiederholt, deren Falschheit er nicht nachweisen kann. Aber entschuldigen könnte man sich schon.
Ist wohl zu viel erwartet.
Dass sich mal ein deutscher Politiker für Falschheiten, die er von sich gegeben hat, entschuldigt, wird man wohl nie erleben, außer es handelt sich um eine kleine Banalität. Das muss ich als Deutscher klar und deutlich sagen und zugestehen. Und eine Frau, wie diese Agnes-Marie Strack-Zimmermann, würde eher eine Unwahrheit wiederholen, als einzugestehen, eine Unwahrheit oder Lüge verbreitet zu haben.
"Die Vorstellung, dass die russische Duma einen Lügner derart abstraft, ist undenkbar." Und das wissen Sie genau woher, Herr Koydl? Dieser Satz war schlicht unnötig... ein Zugeständnis an diejenigen, die Ihnen hier Russlandfreundlichkeit vorwerfen etwa? Bei der Hochachtung vor dem ukrainischen Parlament in dieser Sache stimme ich Ihnen zu; da können sich unsere "Parlamentarier" ein Stück abschneiden.