Jedes Land hat natürlich die Umweltaktivistin, die es verdient, und Deutschland hat Luisa Neubauer (28). Luisa tut alles, die Klimakrise zu entschärfen, fast alles zumindest. Manchmal fliegt sie nach Bali, deshalb nennen sie einige «Langstrecken-Luisa». Aber das ist okay, Deutschland ist kalt, Bali ist hot. Und, na ja, besser man hat eine Doppelmoral als gar keine.
Unlängst am Berliner Presseball trug sie dieses Kleid, ein Zwitterding aus Cocktailkleid und schwarzem Sack, wohl aus nachhaltig gewonnener Baumwolle und Seide gefertigt und mit dem Fahrrad nach Deutschland exportiert, um die CO2-Belastung möglichst klein zu halten. «Hot, Hotter, Dead» stand drauf. Natürlich war die Klimakrise dann kein grosses Thema auf dem Ball, man sprach eher von Lisas Kleiderkrise.
Auf ihrer linken – natürlich – Schulter trug die Semi-Ikone der «Letzten Generation» übrigens ein temporäres Tattoo mit der Aufschrift «2024: 1,6 Grad». Temporär kommt natürlich im Kampf gegen die Klimakrise und als äussere Manifestation innerer Überzeugungen nicht so gut. Aber vielleicht ist es nur deshalb temporär, weil Luisa nächstes Jahr eines mit «2025: 1,7» tragen möchte, und wenn sie nicht temporär wären und Luisa und die Welt noch, sagen wir, sechzig Jahre leben würden, bevor sie dann dead wäre, wäre ihr ganzer Torso voll damit.
Wie geht’s weiter mit der, das muss man einräumen, heissesten aller Umweltaktivistinnen zwischen Nordsee und Mittelmeer und ihrem gefrierenden Charm unschmelzbarer Polkappen? Wahrscheinlich dürfte bald ein Shooting für den Playboy und die Rettung der Welt anstehen: «Hilfe», würde sie dort sagen, «mir wird immer heisser.»
Ich glaube, die Sprüche über "dumme Blondinen" sind meistens überbewertet.
Hot ist sie ja, das muß man ihr lassen, hotter sicher auch hier und dort und dead werden wir alle irgendwann einmal sein. Aber schon wegen dieses Begriffs wurde es wohl ein kleines Schwarzes. Irgendwie retro, das Ganze. Und als politisches Statement samt temporärer Körperbemalung zumindest mißverständlich. Und das Zwitterding mit Sack spiegelt ja auch die Doppelmoral wider zwischen Champagner und Weltrettung auf Bali. Es fehlte jetzt nur noch, daß dahinter eine bekannte Modeschöpfer*In steckt!
Die Weltwoche lässt jegliches empathische Mitgefühl vermissen im Umgang mit bedauernswerten Zeitgenossinnen die von Mutter Natur mit der Zuteilung von gewissen Fähigkeiten, Sachlichkeit, Vernunft oder Selbstkritik benachteiligt wurden. Die Fehlleistungen der Opfer der grünen Sekte sollte man wohlwollend stillschweigend übergehen, oder sie erst als Fasnachtssujet oder am 1. April thematisieren. früher als alle Menschen noch plump waren, formulierten Polizeistellen, die Person schonend anhalten.