Alles ist viel schlimmer im britischen Staatswesen als gedacht. Dieses Mantra betet der neue britische Premierminister Keir Starmer derzeit Tag für Tag vor.
Mit der permanenten Schuldzuweisung an die konservative Vorgänger-Regierung kann er vertuschen, dass er niemals daran dachte, seine Wahlversprechen zu halten. «Keine Steuererhöhungen!»: Höhere Belastungen wird die Regierung Ende Oktober mit dem neuen Budget bekanntgegeben. «Ausbau der Infrastruktur wie Strassen und Eisenbahn!»: Alles gestrichen, weil das Geld fehlt. «Sanierung des Gesundheitswesens!»: Völlig unmöglich, weil viel zu teuer. «Eigenständige Aussenpolitik!»: Viel lieber Andocken bei den Krisenregierungen in Berlin und Paris.
Als Beobachter staunt man, mit welcher Selbstverständlichkeit diese neue Regierung all das vergessen hat, für das sie vor einigen Wochen gewählt wurde.
Man erinnert sich, wie sich dieser Starmer soeben als ehrlicher Politiker wählen liess und den angeblich so korrupten Tories die Tür wies.
Jetzt erweist er sich als Trickser, der seine Wähler hintergangen hat, wie das kleingeistige Politiker zu tun pflegen. Da ist es nur folgerichtig, dass er an seinem Wohnsitz in der Downing Street Nr. 10 das Portrait von Margaret Thatcher abhängen liess. Der tägliche Anblick der erfolgsreichsten Premierministerin der Nachkriegszeit hat ihn zu sehr gekränkt. Denn sie sagte der Wählerschaft stets, was Sache ist, auch wenn es sie Stimmen kostete.
Es lässt sich als mittelmässiger Mensch und noch schlechterer Politiker besser leben, wenn gute Premiers, wie die „Eiserne Lady“, von einem Bild aus nicht mehr diesen observieren können!
Auch mit der Entfernung dieses Potraits der maledeiten Lady Margaret Hilda Thatcher, kann der Fluch nicht beendet werden, den sie über die Erde brachte, als sie wie der Büchse der Pandora mit dem Big Bang 1986 dem vulgärdarwinistischen Casinofinanzspätkapitalismus Tür und Tor öffnete & die Finanzindustrie von einer volkswirtschaftlichen Hilfsfunktion zu einem gierigen reissenden Raubtier machte, das ganze Staaten & Zentralbanken in Geiselhaft nehmen & das Finanzsystem kollabieren lassen kann.
Noch keine 100 Tage im Amt und schon hat der roboterhafte (insofern dem Scholzomat nicht unähnlich) Starmer das einstmals stolze, liberale Grossbritannien dem vollen Marxistenprogramm unterzogen: Einschränkung der Meinungsfreiheit, Verfolgung Andersdenkender, Zensur, Bildersturm und Verstaatlichung, das Steckenpferd, das die Unternehmerfeinde am liebsten reiten. Fragt sich, ob Weihnachten auf den kommenden 1. Mai verlegt wird und wie lange sich die coolen Briten dieses Trauerspiel bieten lassen.