Ein Traumtermin für die Weltmeisterin im doppelten moralischen Salto: Annalena Baerbock lädt zum Weltkongress zur Abschaffung der Todesstrafe.

Selbstgerecht forderte sie eine Selbstverständlichkeit: Die Todesstrafe ist unmenschlich und gehört weg.

Schon tags zuvor hatte sie mit den EU-Kollegen Sanktionen gegen den Iran beschlossen – auch wegen des Todesurteils eines Gerichts gegen einen Demonstranten.

«Das ist grausam», echauffierte sich der ewige Luxemburger Aussenminister Jean Asselborn.

Da hat er recht, genauso wie Baerbock.

Aber wo waren sie letzten Mittwoch, als in den USA ein geistig Behinderter exekutiert wurde? Wo am Donnerstag, als in Saudi-Arabien zwei Pakistaner geköpft wurden – wegen eines Drogendeliktes?

Gut, dann redet man diesen Ländern eben auf dem Kongress ins Gewissen. Ach so, die sind gar nicht da. Egal. Mit den Partnern stehe man, so Baerbock, in dieser Sache in vertrauensvollem Kontakt.

Die anderen stellt man öffentlich an den Pranger.

Ja, den doppelten Moralsalto macht ihr keiner so schnell nach.