Muslime wollen Berlin-Neukölln in Neu-Gaza verwandeln. Durch Hamburg marschieren verschleierte Frauen. In Augsburg wird Israels Fahne vom Mast geholt.

 

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Ein Beitrag geteilt von Silvio Glahn (@sille68gla)

Wie war das noch mal mit dem Islam und Deutschland? Gehört er nun dazu? Auf alle Fälle ist er angekommen, vor allem auf unseren Strassen.

Daher, aus aktuellem Anlass, ein kleiner historischer Exkurs: Im politischen Wörterbuch des Nahen Ostens gibt es den Begriff «Arab street» schon lange. Er steht für den «Mann auf der Strasse», der durch prekäre Umstände oder durch aufpeitschende Propaganda aufgewiegelt werden kann.

Populär wurde der Begriff zur Zeit des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser, dessen Reden nicht nur die Massen in Kairo begeisterten, sondern auch Menschen zwischen Marrakesch und Mossul in seinen Bann schlugen. Eine Renaissance erlebte die «arabische Strasse» im Arabischen Frühling, als wütende Menschenmengen in Tunesien, Libyen und Ägypten ihre autokratischen Herrscher stürzten und in Syrien den Bürgerkrieg vom Zaun brachen.

Arabische Regierungen haben die Strasse daher zu allen Zeiten gefürchtet. Zugleich machten sie sie aber auch für sich nutzbar, indem sie sie gezielt mit Parolen fütterte, die die Masse von Problemen im eigenen Land ablenken sollten. Eines der langlebigsten und erfolgreichsten Narrative ist jenes vom Schicksal der Palästinenser. Mit ihm lassen sich zuverlässig die Menschen auf die Strasse treiben. Das Problem: Viele arabische Führer suchen heute den Ausgleich mit Israel, haben dies ihrer «Strasse» jedoch noch nicht vermittelt.

Der Unterschied zu damals: Ihre Strasse ist heute auch unsere Strasse. Die «Arab Street» ist ausgewandert. Aus Kairo, Algiers oder Bagdad nach Berlin, Amsterdam, London und Brüssel. Überall und unberechenbar.

Der Islam gehört zu Deutschland? Oder doch eher: Deutschland gehört dem Islam?