Es fragt sich langsam, ob es sich um eine Art Fetisch handelt. Es könnte auch eine Zwangsstörung vorliegen oder vielleicht sogar eine Form von Verfolgungswahn. Überall Nazis zu wittern, kann auf jeden Fall nicht besonders gesund sein.
Ferndiagnosen sind freilich unredlich. Aber es wäre nicht die schlechteste Idee, im politischen Berlin eine Selbsthilfegruppe zu initiieren, damit die Betroffenen endlich mal offen über ihre NS-Fixierung reden können. Und warum sie davon einfach nicht loskommen.
Hendrik Wüst beispielsweise. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist erneut vor öffentlich-rechtliche Mikrofone getreten, um – unmittelbar nach Frau Strack-Zimmermann («Haufen Scheisse») – zu verkünden, die AfD sei eine «Nazipartei», in der «stramme Nazis den Takt angeben». Der CDU-Mann gab sich bereits alarmistisch, als die AfD bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern starke Ergebnisse eingefahren hatte. Seine Argumentation baute er da wesentlich auf Björn Höcke auf, da man ihn «einen Nazi nennen darf».
Nazi, Nazi, Nazi, Nazi. Das ist jetzt das Diskursniveau von CDU-Ministerpräsidenten.
Und jeder, der dieses Video sieht, spürt: Hinter all diesen Phrasen sitzt kein einziger Gedanke - nur leere, vorgeschriebene Sätze von PR-Freaks. pic.twitter.com/XOOPmMQjvY
— Max Mannhart (@maxmannhart) January 14, 2024