Im Deutschen Bundestag geht eine kleine Ära zu Ende: Nach 23 Jahren muss die Partei Die Linke ihre Fraktion im Parlament auflösen.

Die Abgeordneten fassten einen entsprechenden Beschluss, der am 6. Dezember wirksam wird. Der Schritt war nach dem Auszug von Sahra Wagenknecht und ihren Mitstreitern notwendig geworden. Damit kommt die Partei nur noch auf 28 Sitze, weit unter der für Fraktionsstärke notwendigen Zahl von 37 Mandaten.

Die Partei verliert somit mehrere Privilegien. Sie stellt keinen Vertreter mehr im Ältestenrat des Parlaments, dem wichtigsten Koordinierungsgremium. Auch in Ausschüssen wird die Linke nicht mehr vertreten sein, ebenso wenig im Präsidium des Bundestags. Ohne Fraktionsstatus kann die Partei keine grossen Anfragen mehr stellen und bekommt kürzere und weniger Redezeiten zugeteilt.

Schmerzlich dürfte auch der Verlust von finanziellen Zuwendungen sein. Die Finanzierung der Fraktionen wird im Bundeshaushalt geregelt. So bekommt jede Fraktionen einen Grundbetrag plus einen von der Grösse der Fraktion abhängigen Zusatzbetrag. Das Geld aus der Fraktionsfinanzierung soll hauptsächlich verwendet werden, um Angestellte der Fraktion zu bezahlen. Die Linke wird daher zahlreiche Mitarbeiter entlassen müssen.