John Kerry, Ex-Aussenminister der USA und heute ihr Klimabeauftragter, hat eine Schlappe erlitten. Er wollte bei einem Besuch die chinesische Regierung ermuntern, die westlichen Ambitionen für Netto-null-Emissionen mitzutragen.

Chinas Präsident Xi Jinping hat ihm nicht zum ersten Mal eine Absage erteilt. Nun gibt es erste Bestrebungen von US-Parlamentariern, Kerrys Job zu streichen.

Die USA selbst treiben den Energiewandel dennoch weiter. Bis 2030 sollen 60 Prozent der verkauften Neuwagen Elektrofahrzeuge mit Batteriebetrieb sein. Die Wirkung der Massnahme verpufft aber, wenn China seine Emissionen nicht reduziert.

Da Elektroautos teurer sind als Benziner, droht in den USA eine steigende Unzufriedenheit der Bürger durch die neuen Vorschriften. Dazu kommt, dass die strombetriebenen Fahrzeuge keineswegs einfach «sauber» sind. Die Herstellung von Strom verursacht ebenfalls Emissionen.

Die US-Umweltbehörde schlägt zudem vor, die Kohlendioxid-Emissionen bei Kraftwerken massiv zu reduzieren. Wird gleichzeitig die Zahl der E-Autos drastisch erhöht, droht dem Land ein Strommangel.

Das könnte zu Stromausfällen führen. Ausserdem steigt der Strompreis, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken würde. Die Folge: steigende Preise, Verlagerung der Produktion ins Ausland, Arbeitslosigkeit.

Die Energiestrategie der USA könnte also zu massiven Problemen im Inland führen, ohne dass sich dadurch an den globalen Emissionen etwas ändert.