Beim «Sonntalk» von Tele Züri wurde über die «soziale Kontrolle» diskutiert, deren sich FDP-Präsident Thierry Burkat bei den Bundesratswahlen gerühmt hatte. Burkarts Vorgängerin im Amt sowie Ständerats- und Parteikollegin Petra Gössi betonte, von einer solchen fraktionsinternen Kontrolle bei den Wahlgängen nichts bemerkt zu haben.

Gössi beurteilte Burkarts diesbezügliche Stellungnahme als «schwierige Aussage», hätte sich eine Kontrolle ihrer Stimmabgabe verbeten und entsprechend reklamiert, denn vom Gesetz her sei dies nicht vorgesehen.

Dass die FDP-Fraktionsspitze den Zürcher Nationalrat Hans-Peter Portmann als Mitglied und Präsident der Aussenpolitischen Kommission abgesägt hatte, fand Petra Gössi ebenfalls nicht toll: «Das bringt am Schluss natürlich nichts. Denn am Schluss braucht es jedes einzelne Mitglied, das mitmachen will und sich auch einbringt.»

Sie sei bei dieser Entscheidfindung nicht dabei gewesen und sei auch nicht mehr Mitglied der Parteispitze, betonte Petra Gössi. Diese Distanzierung der Schwyzer Ständerätin dürfte auch der Personale Matthias Jauslin gelten, der von der FDP-Spitze ebenfalls abgestraft worden ist und nicht mehr für die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie wirken darf.

Der Grund liegt darin, dass der Aargauer Freisinnige dort vielfach mit den Linken gestimmt hat. Jauslin hat nämlich jene Energiewende unterstützt, die Petra Gössi in ihrer Präsidialzeit eingeläutet hat und die Thierry Burkart jetzt wieder ins Gegenteil kehren will.

Sicher ist, dass solche personellen Schlagzeilen wenig geeignet sind, die FDP nach den schwierigen Parlaments- und Bundesratswahlen gegen aussen als geeinte, schlagkräftige Truppe zu präsentieren.