Seit dem 1. Juni 2019 geniesst Rumänien die volle Personenfreizügigkeit zu den gleichen Bedingungen, wie sie für Angehörige der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) gelten. Seither ist auch die Zuwanderung aus Rumänien in die Schweiz stark gestiegen. Das Land liegt hinter Deutschland, Italien, und Frankreich an vierter Stelle. Ob aus diesem Land die fehlenden Fachkräfte kommen, darüber kann man zweifeln. Die Rumänen gehören zu jener Gruppe von Ausländern mit einer sehr hohen Arbeitslosenquote.

Es stellen sich aber in diesem Zusammenhang noch ganz andere Fragen: Wie viele Rumänen sind im Grunde genommen eigentlich Moldawier, die aufgrund lascher Gesetze relativ einfach den Zugang zur rumänischen Staatsbürgerschaft erhalten haben– und sich dadurch in allen Mitgliedsländern des EU-Binnenmarktes frei bewegen dürfen?

Ungarn bürgert ebenfalls unbürokratisch viele Serben ein. Aber selbst Länder wie Italien zeigen sich grosszügig. Wer auf irgendwelche italienische Vorfahren verweisen kann, erhält automatisch einen italienischen Pass. Auf diesem Wege werden zum Beispiel viele Südamerikaner zu EU-Bürgern. Sie erhalten dadurch nicht bloss wie Moldawier oder Serben Zugang zu den EU-Arbeitsmärkten, sondern eben auch zu den Sozialversicherungssystemen des EU-Binnenmarktes. Und die Mitgliedstaaten können nur Ja und Amen sagen.

Wollen wir das?