Auf ein Ärgernis mit einem gleich grossen Ärgernis zu antworten, macht keinen froh. Das Ärgernis – das ist die Opec. Ein Haufen Länder, die zufälligerweise auf den grössten Ölvorkommen der Erde hocken, deswegen vor Reichtum nicht laufen können und erst recht mit demokratischen Systemen nichts am Hut haben, hat sich zu diesem Kartell zusammengeschlossen und diktiert die Energiepreise, an denen das wirtschaftliche Wohl und Weh hierzulande hängt. Es beschleicht einen das Gefühl, ausgeliefert zu sein.
Grosse Aufmerksamkeit ist deswegen all denen garantiert, die nach Auswegen suchen. Es herrscht bei solchen Plänen inzwischen geradezu Hochspannung, weil auch Russland zum Öl-Kartell gehört, das sich seither «Opec plus» nennt. Die Opec in die Schranken zu weisen und Russland den Geldhahn für seine Öllieferungen zuzudrehen – das wäre geradezu ein Husarenstück. Doch das, was der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck und andere jetzt vorschlagen, ist das Gegenteil. Es ist ein Rohrkrepierer.
Habeck unterstützt die Idee eines Gegenkartells: Die grossen Ölverbraucher-Staaten sollten gemeinsam beschliessen, nicht mehr als eine bestimmte Summe fürs Fass Öl zu bezahlen. Das Problem dabei: Wenn es gelingen soll, müssen viele mitmachen, und keiner darf ausscheren. Ein Kartell funktioniert nur mit Kontrolle und Sanktionen. Das aber ist das Gegenteil von freiem Handel. Es läuft auf einen Krieg der Kartelle hinaus, bei dem jeder Abweichler eine Krise auslöst.
Nein, Öl ist teuer, weil politisch gewollte Sanktionen Russland treffen. Diejenigen, die das so wollen, stehen in der Pflicht, Alternativen zu schaffen. Die Energiewende ist so eine Alternative. Anstatt laut über Kartelle nachzudenken, sollte gerade Habeck diese Wende vorantreiben.
Wenn die eine Seite ein Kartell ist, dann macht es nicht viel Sinn, für freien Handel zu plädieren. Der Artikel macht nicht viel Sinn. Ein Produzenten-Kartell begrenzt den freien Handel und gibt den Produzenten mehr Macht. Ein Verbraucher-Kartell macht das selbe. Es sollte klar sein, dass es nicht unwirksam ist. Die Probleme sind dieselben wie beim Produzenten-Kartell. Alle müssen auch nicht mitmachen, nur ein genug grosser Anteil.
Deutschland hat den Ausstieg aus der Kernenergie praktisch vollzogen, jenen aus Kohle beschlossen und auch schon teilweise umgesetzt und jetzt will Habeck uns auch noch Gas und Öl abdrehen. Offenbar hat er nicht begriffen, dass sich Wohlstand nur dank stets verfügbarer und bezahlbarer Energie garantieren lässt!
Ein Spinner bleibt halt ein Spinner, auch wenn der Spinner sagt, dass er kein Spinner ist. Sorry, aber bei unseren politischen Personal fehlen mir die Worte.