Das ist Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium des Ministers Robert Habeck. Frau Brantner ist bemerkenswert. Sie ist eine Politikerin, die die Wahrheit sagt: «Selbst wenn ein deutscher Staatsbürger oder eine Staatsbürgerin nicht des Lesens mächtig sein sollte, hat er alle Möglichkeiten, im Deutschen Bundestag zu sein, weil wir nicht darauf setzen, dass jemand irgendeinen Bildungsabschluss haben muss.»

Das haben wir mitgekriegt, es gilt vor allem für die Grünen, dort hält man Bildungsabschlüsse für überbewertet. Warum sollte eine Abgeordnete wie Emilia Fester mit gerade mal 23 Jahren auch nur den blassesten Schimmer einer Ahnung von deutscher Geschichte haben?

Und warum sollte man lesen können, etwa Gesetzesentwürfe, wenn man doch weiss, dass man bei der richtigen Partei mit der richtigen Gesinnung ist? Viele können ja noch nicht einmal (zu-)hören. Oder ganze Sätze zustande bringen. Und ein Minister wie der von Frau Brantner leidet ja sogar an Dyskalkulie, etwa, was die Kosten und die Erträgnis von Windenergie betrifft.

Macht alles nichts, andere können das auch nicht. Denn, Frau Brantner weiter: «Der Bundestag repräsentiert die Bevölkerung.» Und dort gibt es auch viele Minderbemittelte, oder?

Beckmessernder Einwand: So ist das mit der repräsentativen Demokratie nicht gemeint. «Repräsentativ» heisst vielmehr, dass Abgeordnete in der Lage sein müssen, die Interessen auch von Blinden und Taubstummen zu vertreten. Dafür müssen sie allerdings sehen, reden und hören können. Lesen, schreiben und rechnen hilft ebenfalls weiter. Wofür man ein gutes Bildungssystem braucht. Erst recht im Bundestag.