Eben ist Silvio Berlusconi gestorben. Er hat mich immer fasziniert, der «Cavaliere», der geniale Verkäufer, der Verführer, der grösste Staatsmann Italiens im 20. Jahrhundert, Unternehmer, Unterhalter, Frauenheld, Milliardär, Visionär. Journalisten hatten wenig für ihn übrig, viele Nachrufe sind grau, unschmeichelhaft, graue Mäuse, die über Paradiesvögel schreiben, freudlos, verständnislos.
Einst fragte ich einen Italiener: «Warum wählt ihr Berlusconi? Die Zeitungen schreiben, er sei ein Gauner.» Antwort: «Ja, stimmt, aber bei ihm wissen wir wenigstens, dass er ein Gauner ist.» Berlusconi, der ehrlichste Gauner der italienischen Politik? Als Trump gegen Biden die Wahl verlor, kommentierte der «Kavalier», es habe dem Amerikaner etwas an «Charme» gefehlt.
Er war eine grosse Nummer, und leider ist er ein weiteres Beispiel für die mangelnde Neugier unserer Journalisten, die lieber moralisieren als verstehen, die lieber ihre politischen Vorlieben verbreiten als die Faszinationskraft extravaganter Charaktere und farbiger Gestalten erkunden. Dabei ist die grösste Freiheit des Journalisten doch die, in fremde Biografien und Existenzen einzutauchen.
Italien ist ein Wunder und ein Rätsel. Gerade lese ich, weil mein Ältester in der Schule dazu geprüft wird, Mary Beards grossartige Geschichte des antiken Rom, «SPQR». Das Buch erzählt das unglaubliche Drama des rasenden Aufstiegs jener latinischen Hüttensiedlung am Tiber, umlagert von den weit bedeutenderen Kulturen der Ertrusker und der Griechen. Trotzdem hängen die Römer schliesslich alle ab. Warum?
Die Antwort lautet: Freiheit, libertas. Die römische Republik ist eine geniale, wenn auch nicht fehlerfreie Konstruktion antiker Staatskunst. Ihre Kraft liegt in der Freiheit, liegt darin, dass sie das Volk an der Macht beteiligt und einen Adel der Geburt ersetzt durch eine Oberschicht der Leistung. So bringen die Römer viel mehr motivierte, ehrgeizige Soldaten unter Waffen und immer mehr Gebiete in ihre Gewalt.
Ein anderes Zauberwort heisst: Offenheit. Die Römer sind für damalige Umstände keine Rassisten, keine Nationalisten. Ihre Republik ist weltweit exportierbar. Am Anfang wird von den Besiegten und Eroberten nicht viel mehr verlangt, als dass sie Soldaten stellen und Tribut zahlen. Die Kriegerrepublik aus Mittelitalien belohnt ihre Verbündeten mit dem Bürgerrecht und der Aussicht auf fette Beute.
Demokratien, Republiken sterben, wenn das Volk nichts mehr zu sagen hat.
Es ist filmreif, wie schnell die Kleinstadt zum Riesenreich heranwächst. Die wichtigsten Daten: 1000 vor Christus besiedeln latinische Bauern die Hügel am Tiber. Um 800 v. Chr. übernehmen etruskische Könige das Kommando. 200 Jahre später vertreiben die städtischen Adeligen die Könige. Gut 300 Jahre danach beherrscht Rom, steinreich, Italien und fast den ganzen Raum ums Mittelmeer.
Kampf und Krieg sind die Treiber des Erfolgs: Nach dem Sturz der Monarchie regieren allzu herrisch und einsam die Aristokraten. Das Volk hat zu gehorchen und in den Legionen zu dienen. Der Kriegsdienst weckt das Selbstbewusstsein und den Wunsch nach Mitbestimmung. Aus jahrzehntelangen Kämpfen entsteht die Republik, die dem Volk erhebliche Rechte und Freiheiten gewährt.
Ähnlich muss es in der alten Eidgenossenschaft gewesen sein. Weil das Volk, die Mehrheit, stärker am Staat beteiligt ist, können mehr Soldaten für den Krieg gewonnen werden. Damals entscheiden nackte Zahlen über Sieg und Niederlage. Wer mit mehr Mann ins Getümmel steigt, hat grössere Aussicht auf Erfolg. Die Römer verdanken ihren Aufstieg der überlegenen Kampfkraft ihrer freiheitlichen Republik.
Innerhalb von nur zweieinhalb Jahrhunderten erobern sie das italienische Festland, Sizilien, Korsika, Sardinien. Sie zerschlagen in drei Kriegen die Seemacht Karthago, greifen nach Osten aus, besiegen die Nachfolger Alexanders des Grossen und sind plötzlich Herren über Griechenland und Syrien. Unermessliche Reichtümer strömen herbei, Dekadenz und Machtgerangel folgen. Der Niedergang beginnt.
Wenn ich das heute lese, muss ich an die Amerikaner denken. Aber nicht nur an sie. Die Geschichte der römischen Republik hält Lektionen für uns alle bereit: Staaten blühen, wenn Volk und Elite zusammenarbeiten, wenn die Mächtigen auf die weniger Mächtigen hören und wenn die Institutionen dafür sorgen, dass die Oberschichten das Volk nicht überfahren können.
Natürlich war die antike «res publica» keine moderne Republik, aber es gab einen embryonalen Rechtsstaat, das Volk wählte souverän die höchsten Regierungsleute, und mächtige Tribunen schützten die Ärmsten, den «plebs». Aufstieg von ganz unten nach ganz oben war möglich. Solange diese Institutionen funktionierten, ging es aufwärts. Doch mit den Eroberungen verlagerte sich die Macht wieder zu einer sich abkapselnden Elite – der Zerfall setzte ein.
Nichts Neues unter der Sonne: Demokratien, Republiken sterben, wenn das Volk nichts mehr zu sagen hat, wenn die Mächtigen eigenmächtig werden. Kommt uns das bekannt vor? Selbst in der braven Schweiz ist es Mode geworden, dass sich Politiker über das Volk erheben, Volksentscheide umgehen, sabotieren, versenken, den Souverän schlechtreden («Populismus»), verächtlich machen.
Machtmissbrauch nach altrömischem Vorbild ist auch die Neigung unserer Magistraten, die Fesseln abzuwerfen, die ihnen unsere Verfassung im Interesse der Bürger anlegt. Eine der wichtigsten dieser Fesseln ist die Neutralität. Sie verbietet unseren Regierenden, die Schweiz in Kriege zu verstricken, Wirtschaftskriege zu führen, Waffen zu liefern, sich einzumischen. Draussenbleiben, lautet das Gebot. Neutralität schützt Land und Volk und bremst Politiker, die nach Ruhm und Ehre gieren.
Der Untergang Roms beginnt, als die Magistraten die Macht an sich reissen und das Volk ausbremsen. Nichts hat sich geändert seither. Die Mechanismen sind geblieben, auch wenn sich die Staaten und Institutionen äusserlich verändert haben. Das Beispiel Rom lehrt: Nichts ist für eine Republik gefährlicher als die Arroganz, die Dekadenz und der überhebliche Leichtsinn der Mächtigen. Die Schweizer sollten Mary Beard lesen.
Die Schweizer sollten ihre Macht zurückholen. Und ihre Selbstbestimmung. Und sich nicht jeden Quatsch vorschreiben lassen.
Die Auflösung der Neutralität und den Weg in die Dekadenz spüren wir ja alle, wie auch den daraus resultierenden Niedergang. Ausserdem geht der Weg abwärts immer schneller voran. Ja, ich kann mir vorstellen, wie ohnmächtig sich die Römer am Ende gefühlt haben müssen.
Genau. Zu diesen Gefahren zählt auch die Langeweile der Mächtigen.
Auch wenn das zum jetzigen Zeitpunkt nur ganz Wenige verstehen - der Anfang des Niedergangs von Freiheit und Rechtsstatt war der 15.8.1971 - als US-Präsident Nixon den Goldstandard beendete. Es war die Geburtsstunde des fiat-Geldes, das die Reichen und Spekulanten sehr reich machte und zu genau dem Oligarchensystem führte, indem wir leben und das nun unseren Wohlstand und unsere Freiheit zerstören möchte.
Herr Köppel, ich teile Ihre Auffassung nicht. Rom war nie eine Demokratie; immer eher Oligarchie. Die "Plebs" hatte nie viel zu sagen. Rom ging hauptsächlich am Migrationsdruck unter. Man hatte zu viele Ausländer als billige Arbeitskräfte (Sklaven) ins Land geholt, die kaum noch zu kontrollieren waren (Spartakus-Aufstand). Dann begannen die Germanen, von aussen Druck zu machen. Am Ende der Todesstoss: Die Römer übernahmen den fremden christlichen Glauben und verloren damit ihre Identität. Ende.
Hat es jemals eine "Elite" gegeben, welche nicht viel lieber und mit Überzeugung den Karren endgültig in den Dreck gefahren hätte als freiwillig oder gar aus Vernunft auf ihre angemasste Macht zu verzichten?
Die Lehre ist, dass die korrupte römische Republik durch das Principat des Augustus abgelöst und stabilisiert werden musste. Genauso muss auch die Schweiz ihren Fetisch für direkte Demokratie überwinden und eine starke Führung an die Spitze bringen, die im Sinne des Volkes regiert ohne ständig demorkatische Legitimierung einzuholen.
Demokratie und Menschenrechte westlicher Art haben sich historisch überholt.
Wir Schweizer haben Macht, Freiheit und Selbstbestimmung. Der Staat "so" Problempersonal, fehl am Platz/Ort sind, oft schon anfangs; beim Staat eben kein Personalverantwortlich. Dass so "unhaltbares" Problempersonal sich einmischt Privatleben, massiv stört in Bewohner privates. Oft unbeaufsichtigt, tiefst Niveau nebst Bildung. Eher nicht interessiert, geeignet. So Jahrzehnte. Ein solid, gebildet Chef, längst "diese" Infraw.Kam-Bullis Rausknallen oder Mario Fehr geht. ER ist auch so obzön etc.
Muss es denn immer Demokratie sein ? Es gibt genug Staaten, die nicht Demokratien oder Republiken sind. Diktaturen, Autokratien, Einparteien-Regierungen, die auch funktionieren. Mal was Neues versuchen. Demokratie ist ein Auslaufmodell. In den Diktaturen und Autokratien geht‘s schneller vowärts. Demokratien ersticken an ihrem Pluralismus. Ein Mann oder eine Frau an der Spitze, die alles selber bestimmt. Dann ist mindestens einer zufrieden. Der an der Spitze des Landes
Wohin die direkte Demokratie führt haben wir letzten Sonntag gesehen. Wollen wir die Politik wirklich von den Jungen, Linken, Grünen, Liberalen, Netten und Lieben gestalen lassen? Meiner Meinung bräuchte es eine starke Spitze mit einem Rat der Weisen (aufrechte Schweizer über 60).
Demokratien scheitern an Dekadenz, Massenverblödung und der Diktatur der Mehrheit. Speziell die Schweiz ist dafür hochaktuell das beste Beispiel.Der Rest ist Dummschwätzerei und vor allem ein Beispiel dafür, wie schlecht es um historische Bildung bestellt ist, auch beim Herrn Koeppel.
Wir Schweizer haben Macht, Freiheit und Selbstbestimmung. Uns vom Staat, irgendwelch naiv Personal nicht bevormunden, vorschreiben lassen. Wenn er/sie von der Sache nichts versteht.
(1) Die Römische Republik (509 - 27 v. Chr.) wurde durch soziale Spannungen, durch mehrere Bürgerkriege und gescheiterte Reformen so weit geschwächt, dass, nach der Ermordung von Caesar, Octavian es gelang, die Monarchie aus neue, dauerhafte Staatsform einzuführen und sich als Augustus als ersten römischen Kaiser zu proklamieren. ...
Der Untergang des Römischen Reiches geschah ziemlich zeitgleich mit der Christianisierung des Reiches. Zufall, oder vielleicht nicht?
Na ja wenn für Sie 160 Jahre Unterschied "zeitgleich" sind, dann leben Sie wohl auch noch im 19. Jahrhundert!
Nicht verwunderlich, das Christentum war ein kultureller Import aus dem Nahen Osten. Europa hätte gut daran getan sowohl Christentum, Judentum wie Islam draussen zu behalten und sich auf die Religion der Vorväter zu besinnen.
Das grösste Leid und Elend, generiert die Langeweile der Reichen.
Die durch die WHO ausgerufene Covid-Pandemie z. B. generierte weltweit über 40 neue Milliardäre und Millionen Tote in den Entwicklungsländern.
Köppels Demokratie und Freihheitsverständnis mal wieder.... In Rom durften nie mehr wie 20% der Bevölkerung mitbestimmen. 1/4 der Bevölkerung waren Sklaven, und haben vor allem den 20% gedient. Demokrkatie a la SVP... kein Wunder hat Köppel so viel Lob für Putin übrig.
(2) ... Erst während der Römischen Kaiserzeit (27 v. Chr. - 284 n. Chr.) expandierte das Römische Reich über den Mittelmeerraum hinaus.
Solange der Bürger die von ihm eingesetzten/gewählten Amtspersonen: Politiker, Richter, Staatsanwälte, Professoren, Uni-/Spital-Direktoren, leitende Ärzte etc. etc., nicht zeitnah suspendieren und entlassen kann, ist und bleibt er den autokratischen Behörden und Instanzen in masochistischer Hilflosigkeit ausgeliefert. Die Staastverschuldung/Inflation bzw. die obligatorische Alimentierung durch die Allgemeinheit, ist das Einfallstor für eigennützige Blender, Korruption, Verrat, Betrug und Krieg.
Mit allen Haupt-Medien, die ins selbe Horn blasen, werden die Leute mit der Infusion gefüttert und der Körper (Das Hirn) geht kaput
Ja, die Regierende, die Magistraten, die sag mal Mächtigen könnten und sollten und sollen den Bürgern hören. Die Regierenden in ihren Kapseln... letztenendes irren sich. Selbsv, die Bürger können sich auch irren, aber sie suchen nie den Krieg.
Lieber Herr Köppel, wer an Freiheit, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung glaubt, wird ihre Worte mit Vergnügen lesen, wer nicht dran glaubt, wer meint die tumbe Bevölkerung müsse staatlich zum Glück gezwungen werden, der wird leider ihre Worte nie begreifen. Gier nach Macht und Bedeutung macht dumm, Tunnelblick verhindert das Erfassen grösserer Zusammenhänge, Worte eines Hobbypsychologen.
Herr Köppel, ich teile Ihre Auffassung nicht. Rom war nie eine Demokratie; immer eher Oligarchie. Die "Plebs" hatte nie viel zu sagen. Rom ging hauptsächlich am Migrationsdruck unter. Man hatte zu viele Ausländer als billige Arbeitskräfte (Sklaven) ins Land geholt, die kaum noch zu kontrollieren waren (Spartakus-Aufstand). Dann begannen die Germanen, von aussen Druck zu machen. Am Ende der Todesstoss: Die Römer übernahmen den fremden christlichen Glauben und verloren damit ihre Identität. Ende.
Auch wenn das zum jetzigen Zeitpunkt nur ganz Wenige verstehen - der Anfang des Niedergangs von Freiheit und Rechtsstatt war der 15.8.1971 - als US-Präsident Nixon den Goldstandard beendete. Es war die Geburtsstunde des fiat-Geldes, das die Reichen und Spekulanten sehr reich machte und zu genau dem Oligarchensystem führte, indem wir leben und das nun unseren Wohlstand und unsere Freiheit zerstören möchte.
Mich faszinierte die intelligente Errungenschaft der Disziplin. Das Wort kommt vom lateinischen disciplinare , was erlernen bedeutet. Nicht lernen , sondern erlernen. Die Römer trainieren sehr effiziente Taktiken der Kriegsführung . Z. B. im Kampf nicht mit Hurragebrüll anzugreifen , sondern in Formationen . In der Verteidigung bildeten mehrere Soldaten ein Karee mit Schilden. Diese Taktik war damals unbekannt, aber äußerst erfogreich.
"Die Schweizer sollten Mary Beard lesen." Und Sie sollten endlich Jim Macgregor/Gerry Docherty lesen - dann würden Sie vielleicht aufhören, Churchill zu bewundern.
Die Schweizer sollten ihre Macht zurückholen. Und ihre Selbstbestimmung. Und sich nicht jeden Quatsch vorschreiben lassen.
Die Schweiz hat kürzlich abgestimmt. Nichts mit „zurückholen“, Sie Träumer.
@ tofatula
Hat "sie" abgestimmt nach USA Vorbild... ??
Endlich zeigt RK mal seine Stärke, historische Wahrheiten - hier die römische Geschichte - schlußfolgernd einzuordnen…wenn er so argumentiert, hätten seine Elogen bei seinem kürzlichen Moskaubesuch anders ausfallen müssen. In Putins Reich gibt es keine Beteiligung des Volkes an der Macht, das Volk ist in jeder Weise entmündigt…jedwede Kritik wird vom Herrscher bestraft. Das Schicksal der abgekapselten Kreml Elite wird so wie im alten Rom bald seine Ende finden.
In Rom war nie das Volk an der Macht. 1/4 der Bevölkerung waren Sklaven. 50% hatten kein Stimmrecht... Frauen wurden unterdrückt und waren Eigentum des Mannes... das ein Roger Köppel diesem System so huldigt.... SVP halt.
Richtig, aber das blendet Köppel in seiner selektiven Wahrnehmung schön aus, sowas wollen seine Kunden auch nicht lesen.
Rom war schon Jahrhunderte vor seinem Untergang 476 dekadent und arrogant, wenn man an all die Gladiatorenmassaker, Orgien und despotische Herrscher wie Nero, Caligula, Cäsar usw denkt. Ein Imperium mit über 1100 Jahren kann man nun mal nicht mit unserer Nachkriegsentwicklung einfach so 1:1 vergleichen - das ist nur Geschichtsschwurblerei und bringt kaum grosse Erkenntnise!
Wir hatten noch nie etwas zu sagen..........................
Weiterer grossartiger Artikel von RK.
AMOR-ROMA
Die Weltoffenheit, die Rom so erfolgreich werden liess, ist uns im geistigen Sinne abhanden gekommen. Bei und herrscht eine geistige Monokultur. Monokulturen sind künstlicher Art und führen in eine Sackgasse. Ihnen fehlt die viel zitierte Diversität. Sie befassen sich nur im monopolaren Bereich und sind gegen jede Natürlichkeit des Lebens. Die "andere Sicht", das "ausbalancierte Denken" fehlt. Leben entsteht immer im Spannungsbereich von 2 Polen.
"Draussenbleiben, lautet das Gebot. "
Nur funktioniert leider so nicht. Denn "nicht eingreifen", "draussenbleiben" heisst: Partei für Russland zu ergreifen. Und somit ist man nicht mehr neutral, hat Verfassung und Neutralität verletzt.
Wenn ein 6.Klässler einen 1.Klässler verprügelt und man greift nicht ein, obwohl man könnte, dann ergreift man Partei für den 6.Klässler. Ist einfach so.
Wie man alles zurechtbiegen kann, dass das Resultat so aussieht, wie man etwas gerne hätte!
Die Auflösung der Neutralität und den Weg in die Dekadenz spüren wir ja alle, wie auch den daraus resultierenden Niedergang. Ausserdem geht der Weg abwärts immer schneller voran. Ja, ich kann mir vorstellen, wie ohnmächtig sich die Römer am Ende gefühlt haben müssen.
Das Volk ist folgsam, egal welche Lügen erzählt werden. Sich aufzulehnen bedeutet ja sich aus einer momentanen Komfortzone heraus zu begeben.
Es sind doch genau Ihre Kreise, die sich ums verrecken wollen nicht aus ihrer fossilen Komfortzone bewegen wollen und so weiterwursteln wollt wie gehabt!
Und leider hat da die Weltwoche einen sehr schlechten Einfluss auf eine Bevölkerungsminderheit!
Immerhin hat eine Mehrheit des Stimmvolkes das inzwischen begriffen!
Wer nicht fähig ist sein Eigentum zu schützen, oder es gar verleugnet (genau das ist bei uns das politische Kredo der Linken und Globalisten), der eliminiert sich selber. Das ist geradezu "mathematisch" zu erklären (und von den geistigen Tätern beabsichtigt).
Genau. Zu diesen Gefahren zählt auch die Langeweile der Mächtigen.
Dieser Artikel trifft dem Nagel auf den Kopf. Freiheit und Rechtsstaat ist die Grundlage für Innovation, wirtschaftlichen Aufschwung und eine Garantie das es dem Mittelstand gut geht und es Arme kaum noch gibt - so wie es lange war in der Schweiz.
Vielleicht ist es seitens des Establishment ja gewollt, daß die Republik stirbt, und das die Demokratie stirbt. Unter anderem aus den Umfeldern von Victoria Nuland, Robert Kagan, Joseph Borell, George Soros, Klaus Schwab, Luisa Neubauer, hört man ja solche Stimmen bzw. Forderungen. Dort will man zwar offenbar nicht zurück zu einer nationalsozialistischen oder stalinistischen Diktatur, aber wohl zu einer Diktatur in der Art, wie Dollfuß & Schuschnigg sie im Ständestaat-Austrofaschismus anführten.
Roms Demokratie starb nicht erst mit mit den Bürgerkriegen von Pompeius, Cäsar und deren Nachfolgern, sondern schon 100 Jahre zuvor mit der Ermordung der Brüder Tiberius und Gaius Gracchus durch den Senat. Das war der Moment, als Adel und Geld die Macht übernahm, vergleichbar mit Milliardären wie Berlusconi und Trump heute, welche durch Kauf von Medien und Menschen in der Lage sind, ihre populistischen Ziele zu erreichen. Demokratie stirbt ohne sozialem Ausgleich, wenn Geld zu regieren beginnt.
Richtig...wie bei der Klimaabstimmung, wo's nicht ums Klima, sondern um den Profit/Geld der Befürworter: Grossen/NordmannGirod/Masshardt/Schilliger/Ryser/Pfister/Noser und Konsorten ging!
Die Schweizer und auch die anderen sollten nicht nur Mary Beard lesen. Sie sollten sich ändern! Solange jeder den maximalen persönlichen Vorteil bei minimalem Kräfteeinsatz sucht, werden auch genau diese Abbilder in die Machtpositionen gewählt. Erst wenn die Schweizer sich geändert haben, werden sie die Weisheit der Neutralität und des "Draussenbleibens" erkennen.
"Nichts ist für eine Republik gefährlicher, als die Arroganz, die Dekadenz und der überhebliche Leichtsinn der Mächtigen."
Jawohl Roger Köppel, solche Mächtigen führen ein Volk zuverlässig in den Untergang.
Wenn aber die Macht direkt vom Volk ausgeht und dieses selbst von Arroganz, Dekadenz und überheblichem Leichtsinn befallen wurde, ist gar ein Turbountergang möglich, da die Gewählten ihren Wählern – den eigentlich Mächtigen – opportunistisch zudienen.
Ja schön, dass Sie es ansprechen Herr Eisenring. Die eklatanteste Form von Arroganz und Dekadenz ist mittlerweile wohl definitiv in den Kreisen der Klimawandelverniedlicher eines anthrop. Einflusses zu orten, die blindlings alle Warnungen in den Wind schlagen, die Entwicklungen von Erwärmung, immer mehr Wassernotstand usw einfach ignorieren und meinen noch auf ewig mit fossilen Energien in einer zunehmenden Wohlstandsverwahrlosung weiterwursteln zu können.
Ihr müsst bevormundet werden!
Im Imperium Romanum waren zwischen 15-25% der Bevölkerung Italiens Sklaven, bis ins 2 Jh. vor Christus waren das noch primär Schuldsklaven, die Schuldsklaverei insbesondere von Bauern wurde dann tatsächlich abgeschafft, dafür ersetzten dann einfach immer mehr Kriegssklaven jene Billigarbeiter. Plinius der Aeltere & auch Tacitus berichtet von Haushalten mit über 100, ja gar über 1000 Sklaven . Viel des Wohlstands kam von Raubzügen.
Roger Köppels Brave New World - Kopfschüttel und Stirnrunzel!
In der Sklaverei sind wir ja auch bereits angekommen. Sicher, wir sind erst am Anfang .
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Hat es jemals eine "Elite" gegeben, welche nicht viel lieber und mit Überzeugung den Karren endgültig in den Dreck gefahren hätte als freiwillig oder gar aus Vernunft auf ihre angemasste Macht zu verzichten?
Die Lehre ist, dass die korrupte römische Republik durch das Principat des Augustus abgelöst und stabilisiert werden musste. Genauso muss auch die Schweiz ihren Fetisch für direkte Demokratie überwinden und eine starke Führung an die Spitze bringen, die im Sinne des Volkes regiert ohne ständig demorkatische Legitimierung einzuholen. Demokratie und Menschenrechte westlicher Art haben sich historisch überholt.
Danke für diese treffenden Sätze.