Wie Tamedia zuerst berichtete, ist das Schweizer Fernsehen SRF wegen einer «Club»-Sendung von Ende August scharf gerĂŒgt worden. Zuvor hatte Kurt W. Zimmermann, Medienkritiker der Weltwoche, den «Hitze-Horror von SRF-Meteo» thematisiert.

Zimmermann konnte aufzeigen, dass die Prognosen von «SRF Meteo» unter der Leitung von Thomas Bucheli fĂŒr die Ferienorte am Mittelmeer bis zu 10 Grad zu hohe Temperaturen vorausgesagt hatten. Thomas Bucheli musste sich spĂ€ter spektakulĂ€r vor laufender Kamera fĂŒr die Fehlleistung entschuldigen. Er wies allerdings politische Absichten zurĂŒck und sprach von technischen Problemen.

Der Vorfall löste mit etlicher VerspĂ€tung ein grosses Medienecho aus. Darum diskutierte auch der «Club» unter Leitung von Barbara LĂŒthi, ob und warum das Wetter beziehungsweise der Klimawandel auch eine politische Dimension hĂ€tten.

Nicht in die Sendung eingeladen war ausgerechnet der «Verursacher» der ganzen Debatte, nĂ€mlich Kurt W. Zimmermann. BegrĂŒndung: Seine in der Weltwoche thematisierten zu hohen Temperaturangaben seien nicht im Zentrum der Debatte gestanden.

Laut SRF-Ombudsstelle wĂ€re aber gerade Zimmermanns Anwesenheit «nicht nur erwĂŒnscht, sondern auch angemessen» gewesen. Zumal Thomas Bucheli von SRF (nebst dem unvermeidlichen Reto Knutti) ausfĂŒhrlich zu Worte kam und den nicht anwesenden Zimmermann kritisierte.

Laut SRF-Ombudsstelle handelte es sich um eine «die Meinungsbildung beeinflussende Unausgewogenheit». Der «Club» habe das im Radio- und Fernsehgesetz verankerte Sachgerechtigkeitsprinzip verletzt.

Die Ombudsleute sind auch ĂŒberzeugt, dass die Sendung ohne Kurt W. Zimmermanns Weltwoche-Kolumne das Thema nicht aufgegriffen hĂ€tte. Deren Inhalt habe nĂ€mlich die ganze Sendung dominiert.

Eigentlich mĂŒsste das Fernsehen SRF die verantwortliche Sendeleiterin Barbara LĂŒthi nach der gravierenden, jetzt auch offiziell gerĂŒgten Fehlleistung von ihrer Aufgabe entbinden. Das wird aber nicht geschehen. Denn sie ist mir ihrem Vorgesetzten, dem Chefredaktor Tristan Brenn, liiert.