Bern warte auf Selenskyj, titelte die Pendlerzeitung 20 Minuten, kaum war der ukrainische Staatspräsident in Zürich gelandet und gemeinsam mit Aussenminister Cassis im Armeehelikopter nach Bern weitergeflogen. Das Bundeshaus sei für den Selenskyj-Besuch komplett abgeriegelt, berichtet der Blick. Auch andere Medienhäuser berichten per Liveticker über den Besuch des ukrainischen Präsidenten.

Was soll dieser Hype?

Die ganze Übung ist nicht mehr als eine Propagandatour, nachdem der Ukraine-Krieg in den letzten Wochen von der Frontseite vieler Zeitungen verschwunden ist.

Selenskyj braucht Geld und Waffen, um den Krieg weiterzuführen und um sich in eine bessere Ausgangslage für seinen «Friedensplan» zu bringen.

Doch wenn ein Krieg weder zu gewinnen noch zu verlieren ist, wie es derzeit in der Ukraine den Anschein macht, aber zahlreiche Opfer fordert, wäre es dann nicht gescheiter, sofort einen Waffenstillstand anzubahnen?

Hierfür müsste sich der Schweizer Bundesrat starkmachen – anstatt ohne Beteiligung Russlands an einem abenteuerlichen Friedensplan zu basteln, der vor allem die Handschrift des ukrainischen Staatspräsidenten trägt. Für einen Frieden, in dem sich die Gegner als Verhandlungspartner respektieren, fehlen gegenwärtig die Voraussetzungen.

Zu sehr wurden Russland und sein Herrscher Wladimir Putin vom ukrainischen Staatspräsidenten und dessen Fanklub im Westen dämonisiert.

Leider auch von der angeblich neutralen Schweiz.