Wolodymyr Selenskyj schlägt wild um sich – aber er zielt tief.

Er muss Aktionismus an den Tag legen, schliesslich sind mehrere Korruptionsaffären ruchbar geworden.

Köpfe mussten rollen, schon wegen des Auslands, das mehr als die Hälfte des Staatsetats finanziert.

Doch die Opfer von Selenskyjs Entlassungen sind in der zweiten Garnitur. Vizeminister sind es und ein Vize-Generalstaatsanwalt. Ausserdem Spitzenbeamte in der Provinz.

Es geht um Schmiergelder, Veruntreuung, Bestechung, gefälschte Abrechnungen. Dazu Absprachen, Geschenke, Luxusreisen – das ganze Programm. Die Ukraine – das belegen einschlägige Untersuchungen – ist nicht weniger eine Oligarchen-Kleptokratie als Russland.

Deshalb lehrt die Erfahrung, dass der Sumpf weiter reicht als zu ein paar besseren Abteilungsleitern, die nun geopfert wurden.

Die «Pandora Papers» entdeckten in keinem Land so viele korrupte Politiker wie in der Ukraine.

Darunter auch Selenskyj, mittlerweile Staatschef und Multimillionär.

Doch so weit werden die Untersuchungen nicht gehen. Daran haben nicht einmal die westlichen Geldgeber Interesse. Wie sollten sie sonst ihren Bürgern erklären, wem sie ihr Steuergeld hinterhergeworfen haben?