Darf man eine Dame schlagen?

Aber natürlich. Muss man sogar, wenn man sie abwehren will. Sie ist übermächtig. Sie darf alles.

Wir reden natürlich vom Schach, wo die Dame trotz ihrer Macht immer auch frei zum Abschuss ist.

Aber dieser Sexismus ist es nicht, der nun siebzig Schachspielerinnen auf die Barrikaden getrieben hat. Sie prangern «sexistische und sexuelle» Gewalt durch Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Manager an.

Nun hätte man gedacht, dass gerade Schachspieler nicht durch fleischliche Gedanken in ihrer Konzentration gestört werden wollen. Aber was weiss man schon als einfacher Halma-Spieler.

Schon gar nicht, welche Folgen solche Übergriffigkeiten offenbar nach sich ziehen: Nur daher kehren vielversprechende weibliche Talente schon im Teenager-Alter dem Sport den Rücken.

Ach ja? Oder könnte es sein, dass Frauen Schach einfach weniger anziehend finden als Männer? Auch bei Poker, Skat und Football überwiegen Männer – und nicht, weil man Frauen den Griff auf Brett, Blatt oder Ball verwehrte.

Und wie erklärt man, dass der Weltverband Fide einen eigenen Grossmeistertitel für Frauen hat, der niedrigere Anforderungen stellt als der Männertitel? An der Körperkraft kann es nicht liegen.

Frauen haben manchmal andere Talente und Interessen. Daran wird kein Protest etwas ändern.

Und den Schach-Feministinnen zum Trost: Die schwächste Figur im Schach ist ein Mann. Der König. Jede Dame kann ihn matt setzen.