Ist es Scheinheiligkeit? Oder «Skiheiligkeit»?

Anlässlich des Gastspiels des Weltcups im schwedischen Åre erhält die Einheimische Sara Hector im Blick die Gelegenheit, ihre Sicht der Weltlage zu erklären.

Und da tönt es, als hätte ihr Klima-Aktivistin Greta Thunberg das Manuskript geschrieben: «Der Ski-Tross muss nicht jedes Jahr nach Nordamerika – und schon gar nicht zweimal pro Winter, wie zuletzt die Männer. Ich finde, wir müssen die Anfahrtswege verkürzen und den CO₂-Ausstoss reduzieren. Auch deshalb habe ich mich entschieden, in Österreich zu wohnen und nicht jedes Mal zurück nach Schweden zu fliegen.»

Hector räumt zwar ein, dass sie als Skirennfahrerin keine Musterschülerin sei, dennoch haben ihre Aussagen etwas Groteskes an sich. Schliesslich verdankt Hector ihren grössten Erfolg der Globalisierung des Skisports und ihren Flügen um die ganze Welt.

Anlässlich der Olympischen Spiele im chinesischen «Wintersportort» Peking gewann sie vor Jahresfrist Gold im Riesenslalom. Und davor zögerte sie auch nicht, an den Winterspielen in Sotschi (2014) sowie in Pyeongchang (2018) teilzunehmen. Sowohl in Russland wie auch in Südkorea waren für die Skipisten ganze Wälder gerodet und Berge umgepflügt worden.

Nähme Hector ihre eigenen Worte wirklich ernst, gäbe es nur eine logische Konsequenz. Sie müsste mit dem Spitzensport aufhören. Sofort!