Donald Trump macht weiter wie er angefangen hat: Er ist der Junge aus dem Märchen, der dem Kaiser sagt, dass er nackt ist.

Wenn sie ehrlich sind, müssen westliche Politiker zugeben: Die Standpauke, die der Präsident Wolodymyr Selenskyj gehalten hat, haben sie selber oft in Gedanken durchgespielt.

Gegrummelt wurde immer wieder über das fordernde Auftreten des Ukrainers, über seine Arroganz, seine Undankbarkeit, die Angewohnheit, den europäischen Partnern nach Art eines Lehrers Noten zu geben – der ist gut, der ist schlecht, der könnte sich mehr anstrengen.

Selten drang etwas von diesem Missmut nach aussen, aber es gab ihn. Er wurde unter dem Deckel gehalten, weil Amerika unter Joe Biden das so wünschte.

Was ist falsch, wenn Trump nun sagt, dass er dem Morden und der Zerstörung der Ukraine Einhalt gebieten will, derweil Selenskyj weiter seine Landsleute an der Front verheizt?

Was ist falsch, wenn Trump ihm vorwirft, dass er mit dem Dritten Weltkrieg spielt? Diesen Vorwurf hatte ihm schon Biden gemacht.

Der Unterschied: Damals geschah dies hinter verschlossenen Türen, womöglich in einem milderen Tonfall.

Doch offenkundig hat dieser Ansatz nichts gebracht. Dank Trump weiss nun die ganze Welt, wie die USA Selenskyj einschätzen.

Die sauberste Lösung für ihn wäre, die Ukrainer wählen – und sich abwählen zu lassen. Mit ihm wird es keinen Frieden geben.