Ja, klar doch, es war der böse Donald Trump, der den Europäern das dicke Ukraine-Ei gelegt hat.

Mein Gott! Wie geschichtsvergessen, realitätsblind und verblendet kann man sein!

Dass dieser Krieg genau so enden würde, war klugen Beobachtern von Anfang an klar. Egal, wer im Oval Office sässe.

Der Zweite Weltkrieg war der letzte Konflikt, den die USA gewannen – mit sowjetischer Unterstützung. Seitdem hatten sie alle den gleichen Ausgang: Reingehen, reinschlagen – und sich verdrücken, wenn’s nicht so läuft wie erwartet.

Die Tradition zieht sich von Korea über Vietnam, Somalia und den Irak bis Afghanistan. Washington folgte einer uramerikanischen Maxime: Cut your losses and run. Zu Deutsch: Schlag dich in die Büsche, wenn du deine Verluste minimieren willst.

Meist hinterliessen die USA einen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Aber den sollten andere aufkehren.

Diesmal sind es die Europäer, die sich in einen Krieg haben hineinreden lassen, der nie der ihre war. Sie bekommen eine Rechnung, die sich gewaschen hat. Mit einigen Hundert Milliarden dürfte es nicht getan sein. Ausserdem müssen sie eigene Soldaten in Gefahr schicken.

Doch Amerika hat sich inzwischen die Schürfrechte an den raren Bodenschätzen der Ukraine gesichert, plus Aufträgen für den Wiederaufbau des Landes.

Win-win.

Für Europa aber heisst es lose-lose.

Vielleicht sollte man langsam aufarbeiten, welche Politiker verantwortlich dafür waren, dass Europa in dieses Fiasko gerutscht ist. Uns fielen da einige ein.