Ein Plakat zieht durch Deutschland und macht richtig Ärger.

Das Banner, auf dem Köpfe der grünen Polit-Elite von Annalena Baerbock über Robert Habeck bis Cem Özdemir aus Sonnenblumen herausragen, fordert: «Wir packen das Übel an der Wurzel».

Zuerst hing es am Zaun des Immobilien-Unternehmers Karl Wolf im hessischen Seligenstadt. Fünfmal wurde es dort nächstens zerrissen und tagsüber wieder aufgehängt. Wolf erstattete schliesslich Anzeige, die Polizei ermittelte und schnappte ausgerechnet einen eigenen Kollegen, der an den nächtlichen Aktionen beteiligt war.

Die Grünen vor Ort zeigen sich indessen nicht davon, sondern von dem Banner selbst «geschockt»: «Da wird bewusst in die semantische Gefühlskiste gegriffen, indem man grüne Politiker*innen als schädliches Unkraut diffamiert, welches es herauszureißen gilt. Das ist eine gewollte Grenzüberschreitung, die wir leider zur Genüge von Populisten, Verschwörungstheoretikern, meist aus Kreisen der AfD kennen.» Anschliessend zitierten sie noch eine Hitler-Rede.

Jetzt ist das gleiche Plakat im bayerischen Gmund aufgetaucht. Dazu noch zwei weitere ähnlicher Machart. Auf einem wird Habeck zum Beispiel mit seinem Ausspruch zitiert: «Unternehmen gehen nicht insolvent, sondern hören nur auf zu produzieren.» Darunter steht die Frage: «Kann Habeck überhaupt bis drei zählen?»

Wieder rückte die Polizei an – nur diesmal, um das Haus des Immobilien-Unternehmers Michael Much zu durchsuchen, der die Plakate bei sich aufgehängt hatte. Die Staatsanwaltschaft München sieht nämlich «den Tatbestand der Beleidigung gegen Personen des politischen Lebens in vier tateinheitlichen Fällen zum Nachteil von Cem Özedmir, Annalena Baerbock, Dr. Robert Habeck und Ricarda Lang als erfüllt» an. Much erhielt einen Strafbefehl über 6000 Euro und wehrt sich jetzt dagegen. «Meinungsfreiheit», lautet sein Argument.

Ist das Stasi? Ist das DDR 2.0?

Was wäre, wenn ein Plakat die AfD so verspottete?

Im Netz häufen sich die mal spöttischen, mal galligen Fragen dazu. Klar ist: Grüne mögen nicht durch den Kakao gezogen werden. Über sich selbst zu lachen, ist nicht eben ihre Stärke. «Etwas spiessig» ist wahrscheinlich der beste Ausdruck dafür.