Zu allen Zeiten war sie Traum von Utopisten: eine Weltregierung, die sich um den ganzen Globus kümmert.

Die Utopie ist wahr geworden. Zu besichtigen war sie in Vilnius.

Vordergründig traf sich da die Nato. Sie ist ein Militärbündnis von Staaten, die sich – ein Hinweis steckt im Namen – rings um den Nordatlantik gruppieren.

Mit der EU hat sie nichts zu tun, was man Recep Tayyip Erdogan erklären musste. Der Türken-Präsident hatte eine Verbindung zwischen beiden Organisationen konstruiert.

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Was man nicht erklärte, war, was dann die EU-Chefs Charles Michel und Ursula von der Leyen auf dem Nato-Gipfel verloren hatten.

Sie waren nicht die einzigen merkwürdigen Teilnehmer. Auch Australien, Neuseeland, Südkorea und Japan waren vertreten. Eher Pazifik als Atlantik.

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Doch so hatte man, schwuppdiwupp, neben Nato und EU auch die G-7 beisammen. Mit der Nato hat diese Organisation gemeinsam, dass auch sie von Washington kontrolliert wird.

Selten haben die USA so unverschämt ihren Anspruch auf Weltherrschaft demonstriert wie mit der von ihnen geführten Weltregierung.

Sie hat nur einen Schönheitsfehler: Sie besitzt nicht die geringste Legitimation. Schon gar nicht für den Rest der Welt.

 

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