Nach der Verkündigung des Waffenstillstands-Abkommens zwischen Israel und der Hamas brechen in Gaza Siegesfeiern aus. Menschen bejubeln den Erfolg der mörderischen Terrorgruppe. Auch wenn der Küstenstreifen ein riesiger Trümmerhaufen ist: In ihrer Fantasiewelt geht es den Palästinensern in Gaza besser als vor dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023. Der Waffenstillstand symbolisiert für sie eine Art Hoffnungsschimmer, selbst wenn die massive Zerstörungen diese Feiern paradox erscheinen lassen.

Der Jubel für die Radikal-Islamisten ist angesichts der Tragödie des Küstenstreifens nur schwer nachvollziehbar. Denn für das Elend der Menschen im Küstenstreifen ist die Hamas verantwortlich. Erstens hat sie den brutalen Krieg gegen Israel am 7. Oktober 2023 begonnen. An jenem Tag hat sie 2500 Menschen ermordet, hat in den angrenzenden Kibbuzim und Dörfern vergewaltigt, Häuser zerstört, und sie hat 250 Geiseln in den Gazastreifen entführt. Fünfzehn Monate später sind immer noch 98 Menschen in den Tunnels der Hamas, werden gefoltert, hungern und sehen kein Licht.

Zweitens hat die Hamas die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde eingesetzt und missbraucht. In Schulen, in Spitälern, in Kinderzimmern oder in Moscheen hat sie sich und ihre Waffen versteckt. Die Strategie der Hamas ist sattsam bekannt. Sie funktioniert zivile Einrichtungen in militärische Objekte um. Werden sie angegriffen, kommt es zu hohen Todeszahlen und Verwüstungen. Das Kalkül ist krank – aber erfolgreich: Die Bilder stellen Israel (aber nicht die Hamas und deren menschenverachtende Strategie) als Kriegsverbrecher das. Die Hamas aber erscheint in einem hellen Märtyrerlicht.

Auch wenn der jüngste Deal die Waffen zum Schweigen bringen soll: Die Hamas macht aus ihrer ungebrochen martialischen Einstellung kein Geheimnis. Khalil al-Hayya, der bei den Verhandlungen über die Waffenruhe für die Hamas federführend war, sagte gleich nach der Einigung am Mittwoch, dass das Morden am 7. Oktober 2023 «eine wunderbare und militärische Leistung» sei, «eine Quelle des Stolzes für das palästinensische Volk». Und er versprach, es wieder zu tun.

Wenn die Anhänger der Hamas solche mörderischen Verheissungen bejubeln, ist das nicht nur ein Warnsignal für Israel. Die absurden Siegesparaden in Gaza sind ein Ansporn für den globalen Dschihad im Westen, weil er ihre Darstellung von Gewalt und Opferrolle bestätigt – und neue Anhänger mobilisieren könnte. Denn die Feiern senden weltweit ein Signal an radikale Gruppen, dass Gewalt und Terroranschläge als erfolgreich wahrgenommen werden können, was Extremismus in anderen Teilen der Welt anheizen wird.