Es ist offensichtlich, dass sich der Entscheid des Deutschen Bundestages zu einem Schuldenberg im Himalaja-Bereich auch auf die Schweiz auswirken wird. Die gewaltigen Kredite für militärische Aufrüstung, Infrastrukturen und Klimapolitik, zu denen sich die Politiker in Berlin laut und ausgiebig beklatscht haben, dürfte auch hierzulande den Appetit der geldgefrässigen politischen Elite wecken.

Indem in Deutschland die Schuldenbremse ausser Kraft gesetzt wird, wird dies garantiert auch Begehrlichkeiten in der Schweiz wecken. SP-Präsident Cédric Wermuth verbreitet schon länger die ökonomische Weisheit, mit einer «tiefen Schuldenquote» könne sich «niemand etwas zu essen kaufen». Er behauptet, die Schuldenbremse «reformieren» zu wollen, was im Klartext auf deren Abschaffung hinausläuft. Wermuth meint wörtlich zur Schuldenbremse: «Wie wir sie heute haben, ist sie volkswirtschaftlich schädlich.»

Die Mitte-Ständerätin Marianne Binder will zwecks raschmöglichster Aufrüstung und Freischaufeln von Ukraine-Milliarden «wie bei Corona die Schuldenbremse lösen». Sie findet, die Schuldenbremse sei kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Und fragt rhetorisch: «Oder wurde die Eidgenossenschaft etwa gegründet, um keine Schulden zu machen?»

Es ist erstaunlich, wie rasch die hiesigen Politiker die Institution der Schuldenbremse angreifen, die seinerzeit vom Volk mit satten 85 Prozent angenommen worden ist. Aber auch bezüglich Zuwanderung dürfte sich der deutsche Billionen-Verschuldungsentscheid für die Schweiz negativ auswirken. Denn Schulden von heute sind Steuern von morgen. Und der enormen Steuerbelastung nebst weit schlechterer Bezahlung laufen die Deutschen ihrem Staat schon heute in Scharen davon. Vor allem ins Auswandungsland Nummer eins: die Schweiz.