Erst Polens Premier Tusk, dann Tschechiens Präsident Pavel: Osteuropäische Politiker verändern das Narrativ der Nord-Stream-Attacke.

Der Tenor: Wenn es tatsächlich Ukrainer waren, die die Leitungen sprengten, ist das nicht nur gar nicht schlimm, sondern legitim.

Hatte sich Tusk noch mit der Forderung begnügt, man solle es endlich gut sein lassen mit dem leidigen Thema, hob Pavel zu einer Analyse an.

Er habe zwar keine Beweise für eine ukrainische Beteiligung an dem Terroranschlag, aber Kiew habe jedes Recht, sich auf diese Weise gegen Russland zur Wehr zu setzen. Kein Gas, kein Geld – und Moskau ist geschwächt.

Eine interessante Logik. Das Staatsoberhaupt eines befreundeten Nachbarlandes meint, dass dessen Infrastruktur ein legitimes Ziel für einen Drittstaat ist, der sich im Krieg befindet.

Warum nicht die russische Botschaft in Berlin bombardieren. Deren Diplomaten unterstützen auch Putins Krieg.

Es wäre interessant, zu erfahren, wie die Bundesregierung zu dieser Logik steht. Aber sie schweigt mal wieder.

Noch interessanter wäre es, zu erfahren, wann sie sich selbst dieser Logik anschliesst. Wird wohl nicht lange dauern.