Wenn Amerikas Propaganda Kinder ins Spiel bringt, ist Vorsicht geboten. Dann paart sich Hollywood mit Agitprop.
Nach Iraks Einmarsch in Kuwait 1990 wurde verbreitet, dass Soldaten Säuglinge aus Brutkästen gerissen hätten. Eine Lüge.
Nun sind es Russen, die ukrainische Kinder deportieren und zwangsadoptieren. Beweise legen die USA auch diesmal nicht vor.
Die sind auch nicht nötig. Moskau bestreitet nicht, Kinder in Sicherheit zu bringen. Man nennt es freilich nicht Deportation, sondern Evakuierung.
Das klingt viel besser, weshalb die USA diesen Ausdruck verwandten, wann immer sie Kinder verschleppten.
Im April 1975 flogen sie Tausende vietnamesische Kinder und Säuglinge aus – auch ohne Wissen und Einverständnis der Eltern.
Der nette Name der Aktion: Operation Babylift.
Nach der kubanischen Revolution 1959 streute Washington Gerüchte, dass Kinder in den Ostblock geschickt werden sollten. Tausende Kubaner vertrauten ihren Nachwuchs US-Agenturen an. Viele landeten in Pflegefamilien oder Waisenhäusern in den USA.
Der nette Name der Aktion: Operation Peter Pan.
Merke: Wenn zwei das Gleiche tun, ist es oft auch dasselbe. Wichtig sind allein Verpackung und Etikett.
Also: Russland evakuiert Kinder aus zivilen Zonen, die von der ukr. Armee mit großteils westlicher Munition beschossen werden. Da Kindeswohl unstreitig zu den "Werten" gehört, auf die wir so stolz sind, bleibt nur der Schluss: Zumindest in diesem Punkt verteidigt Putin unsere Werte. Und zwar - und das ist der Zynismus dabei! - gegen die ukr. Nazionalisten. Dass er ausgerechnet dafür verhaftet werden soll, ist dann nurmehr das Sahnehäubchen.
Es kommt eben immer darauf an, von welcher Seite des Konflikts man es betrachtet, von der Seite der Guten oder von der Seite der Bösen. Wir sind natürlich immer! auf der Seite der Guten.
Titel = So ist es !