Warum sind Meinungsumfragen so beliebt?
Weil man sie kaufen und steuern kann. Hier eine Suggestivfrage, dort eine handverlesene «repräsentative» Gruppe – und hey presto, schon hat man ein passendes Ergebnis.
Mit Wahlen ist das anders. Da werden alle Wähler gefragt, und die Frage ist eindeutig: Wen wollt ihr und wen wollt ihr nicht?
In Nordrhein-Westfalen war die Antwort klar: Schwarz und grün vor rot, gelb und blau.
Doch die SPD ficht das nicht an. Generalsekretär Kevin Kühnert will die Regierung bilden – nicht weil der Wähler das so will, sondern weil Umfragen vor der Wahl den Wunsch nach einer Ampel signalisiert hätten.
Wer braucht schon Wähler, wenn er Umfragen hat?
Aber vielleicht ist Kühnert seiner Zeit voraus. Schon diesmal gab nur jeder Zweite seine Stimme ab. Sollten es noch weniger werden, sind dann nicht Umfragen aussagekräftiger als Wahlen?
Vor allem sind sie nicht so unberechenbar wie die Demokratie.
Nach der Landtagswahl in Sachsen, SPD unter „ferner liefen“, bezeichnete der Landesvorsitzende seinen Verein als den „coolsten Landesverband“. Mit der zweitstärksten Kraft AfD wollte auf gar keinen Fall jemand zusammenarbeiten; daher strickte man sich schwarz-grün-rot zusammen. Art 20 GG: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“. Kurt Tucholsky: „Und wenn eena ausjejang is, kommta so schnell nich wieda.“
Ja, der Herr Kühnert. Auch so einer ohne richtige Berufsausbildung. Reden kann er ja. Aber was nutzt ihm das, wenn er nicht viel zu sagen hat? Solch ein Personal führt für eine Volkspartei fast zwangsläufig zu Stimmverlusten. Auch die nun vielgepriesenen Grünen in NRW repräsentieren mit ihrer Politik noch nicht einmal ein Fünftel der Wähler, bei dieser geringen Wahlbeteiligung. Aber was sie alle haben, ist Sendungsbewusstsein, im Glauben fest an eigene Sache und Pfründe...sie müssen regieren!
Politiker benötigen Steuern und deshalb auch Steuerzahler. Wähler und die Notwendigkeit der Beschaffung von Mehrheiten sind nur unnötige Hindernisse zur Schaffung des Guten und Wahren. Bürger bevormunden ist lediglich das Sahnehäubchen obendrauf. Deshalb: Zusammensetzung der Parlamente durch Los entscheiden. Vorteil: Kosteneinsparung, Umweltschutz.