«Kämpfer» nennt die BBC Hamas-Terroristen, die am 7. Oktober den Süden Israels überfallen und seither mehr als 1400 Menschen ermordet haben. Sie weigert sich, den Begriff in ihrer Berichterstattung einzusetzen. Es sei nicht die Aufgabe der Corporation, das Kriegsgeschehen zu werten, sondern nur, darüber zu berichten, begründet der Fernsehjournalist John Simpson diese Haltung; er ist eines der prominenten Gesichter des Senders. Schliesslich habe die BBC in den Siebzigerjahren auch die IRA nicht als «terroristisch» gewertet, als deren Bomben in Nordirland und mancherorts in England hochgingen.

Die Weigerung der BBC, das T-Wort für die radikalislamische Hamas zu verwenden, ist umso befremdlicher, weil sich die BBC in ihrer Berichterstattung um eine ausgewogene Haltung bemüht, mit Korrespondenten in Israel, Gaza und den umliegenden Ländern.

Dabei fällt vor allem die Chefkorrespondentin Lyse Doucet auf, die Franco-Kanadierin bemüht sich tunlichst, die Scheusslichkeiten beim Namen zu nennen und nimmt Anteil am Schicksal der Zivilisten in Israel wie in Gaza.

Bei all diesem guten Willen erliegt indes auch die BBC handwerklichen Fehlern und unterstellte in ersten Meldungen ungeprüft Israel die gezielte Bombardierung des Al-Ahli-Spitals in Gaza. Die Korrektur erfolgte später, als der Schaden bereits angerichtet war. Und so sehen viele BBC-Kritiker diesen handwerklichen Fehler im Licht der Weigerung, die Hamas zu nennen, was sie ist: eine terroristische Organisation.