Dietmar Pieper: Churchill und die Deutschen. Piper. 320 S., Fr. 37.90
Was für Deutschland gut ist, muss Grossbritannien dienlich sein. Der junge Winston Churchill (1874–1965), schwärmte 1902 vom «starken, geduldigen und fleissigen deutschen Volk». Ein paar Jahre später hatte er seine Meinung gründlich revidiert und warnte unentwegt vor der Aufrüstung der deutschen Kriegsflotte. Der Erste Weltkrieg zeigte, wie recht er hatte. Dennoch änderte er seine Meinung in der Zwischenkriegszeit erneut und war wiederum von den Deutschen fasziniert.
Der Historiker Dietmar Pieper schildert anschaulich das wechselhafte Verhältnis des Premierministers zu den «Hunnen», wie er si ...
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Naja, ohne den heldenhaften Kampf und die ungeheuren Opfer der Sowjetunion hätten die Briten den zweiten Weltkrieg verloren, alle sprächen Deutsch und niemand erinnerte sich an diesen erfolglosen Politiker. Auch vor diesem Hintergrund entspringt die auch in England heute noch so unangenehm virulente Russophobie vielleicht einem Unterlegenheitsgefühl.
Churchill war ein abgefeimter Schurke. In WK I schuld für den Hungertod Hunderttausender durch seine See-Blockade, fortgesetzt sogar noch nach Waffenstillstand 1918. Auch die Schweiz litt darunter, die Neutralität war dem Lumpen einerlei. Die Absicht war Genozid, so nennt man das heute. In WK II begann nicht Hitler, sondern Churchill den Bombenkrieg. Hitler nahm wiederholte britische Luftangriffe hin, lange ohne Reaktion. Churchill suchte die Provokation zur Beseitigung der Kriegsunwilligkeit.
Es nimmt schon Wunder, welch' große und dauerhafte Auswirkungen verhältnismäßig kleine Entscheidungen haben können, die Aufteilung seines Staates durch Karl d.Großen unter seinen Nachkommen gemäß germanisch-fränkischen Erbrechts, und die daraus entstandene ständige Rivalität mit ständigen Kriegen, die bis heute das Emporkommen Europas hinderte, es zum Spielball machte, und ein letztlich machtloses, aber die eigenen Menschen unterdrückendes Monster, die EU, kreierte.
Eine sehr kluge Beobachtung.